Unter dem Eindruck der Coronavirus-Pandemie feiern Millionen orthodoxe Christen an diesem Wochenende weltweit ihr Osterfest. Das Patriarchat der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau rief die Menschen dazu auf, wegen der Gefahr durch das Coronavirus zu Hause zu bleiben. Geplant sind in vielen Ländern Fernsehgottesdienste.
Auch der russische Präsident Wladimir Putin verzichtet wegen des Risikos nach Kremlangaben auf die Tradition, in der Nacht zum Sonntag eine Kerze in der Erlöserkathedrale - der Hauptkirche des russisch-orthodoxen Christentums – anzuzünden. Er werde in der Kapelle seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo die Kerze anzünden.
In Belarus (Weißrussland) gibt es dagegen keine Einschränkungen. Präsident Alexander Lukaschenko hatte vor Panikmache wegen des Virus gewarnt und will selbst auch in Minsk in der Kirche sein.
In Griechenland etwa können orthodoxe Christen auch nicht wie sonst feiern. Die Kirchen sind geschlossen. Gottesdienste, darunter die traditionelle Auferstehungsmesse um Mitternacht, finden hinter verschlossenen Türen statt. Nur der Priester und ein paar Kirchendiener dürfen dabei sein. Das Fernsehen überträgt die Messen. Die Polizei kontrolliert, damit Gläubige keine Kirchen öffnen.
Das Osterfest der orthodoxen Kirche richtet sich nach dem julianischen Kalender, der von der Zeitrechnung des allgemein geltenden gregorianischen Kalenders abweicht. Deshalb feiern Millionen orthodoxe Christen Ostern erst an diesem Wochenende.