Im Kampf gegen das Coronavirus wollen Bund und Länder in Deutschland das Tragen von Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel "dringend" empfehlen. Eine generelle deutschlandweite Maskenpflicht soll es demnach aber nicht geben, wie die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch aus den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin erfuhr.
Alltagsmasken dienen laut Gesundheitsministerium dazu, andere vor einer Infektion zu schützen. Spezialmasken, die auch den Träger selbst schützen, sollten dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben. Die deutsche Regierung hatte bereits einen Bedarf an Milliarden von Schutzmasken festgestellt - Nachschub vor allem an hochwertigen Masken ist allerdings wegen einer weltweit hohen Nachfrage schwer zu besorgen.
Merkel und die Regierungschefs der Bundesländer beraten seit dem frühen Nachmittag darüber, nach welchem Fahrplan harte Anti-Corona-Maßnahmen wie Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen schrittweise wieder gelockert werden können. Eine Beschlussvorlage des Bundes sieht etwa vor, dass die Öffnung von Geschäften bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern wieder ermöglicht werden soll.
Bis Mittwochnachmittag wurden in Deutschland mehr als 130.300 Coronavirus-Infektionen registriert (Vortag Stand 16.15 Uhr: Mehr als 127 900 Infektionen). Mindestens 3.456 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bisher gestorben, das sind rund 300 mehr als am Vortag, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete.
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 72.600 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.