Fast eine Woche nach dem Kanu-Unfall von Mitgliedern des Kennedy-Clans in den USA haben Einsatzkräfte die Leiche des noch vermissten Buben geborgen. Nach tagelanger Suche sei der leblose Körper des achtjährigen Gideon McKean am Mittwoch im Wasser gefunden worden - rund 600 Meter vom Fundort der Leiche seiner Mutter, teilte die zuständige Polizei im US-Bundesstaat Maryland mit.
Gideon war der Sohn der Enkelin des US-Senators Robert F. Kennedy, Maeve Kennedy Townsend McKean. Mutter und Sohn galten seit einem Kanu-Unfall am vergangenen Donnerstag als vermisst. Die Leiche der 40-Jährigen war bereits am Montag geborgen worden. Die Suche unter Wasser wurde aus der Luft unterstützt, wie aus der Mitteilung der Polizei hervorgeht.
Tragische Vorfälle in der Familiengeschichte
Die McKeans, die zu der in den USA legendären Kennedy-Familie gehören, waren wegen der Corona-Pandemie aus der Hauptstadt Washington zeitweise in ein Haus der Familie an der Chesapeake Bay gereist - einer Bucht, die in den Atlantik mündet. Die Kinder sollten dort nach Angaben von McKeans Mann David mehr Platz haben. Mutter und Sohn kehrten am Donnerstag nicht zu dem Anwesen der Familie zurück, nachdem sie mit einem Kanu einen Ball aus der Bucht holen wollten.
Der Kennedy-Clan hat über die Jahre etliche tragische Vorfälle gesehen. Zahlreiche Mitglieder der Politiker-Dynastie starben frühzeitig. McKean's Großvater Robert "Bobby" Kennedy (1925-1968) fiel während des Vorwahlkampfes um die Präsidentschaft 1968 in Los Angeles einem Attentat zum Opfer. Fünf Jahre zuvor war sein älterer Bruder und damaliger US-Präsident John F. Kennedy bei einer Fahrt durch Dallas im Bundesstaat Texas ermordet worden. Im Juli 1999 starben der Präsidentensohn John F. Kennedy Junior, seine Ehefrau Carolyn Bessette-Kennedy und deren Schwester Lauren Bessette bei einem Flugzeugabsturz vor der Ostküste der USA.