Eineinhalb Jahre nach verheerenden Waldbränden in Kalifornien mit 86 Toten hat der Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) den Vorwurf der fahrlässigen Tötung eingeräumt. Das Unternehmen werde eine Strafe in Höhe von rund vier Millionen Dollar zahlen, gab der Konzern am Montag in einer Mitteilung bekannt.
Der Bezirk Butte County hatte das Unternehmen nach tödlichen Bränden in der Ortschaft Paradise verklagt. Das sogenannte "Camp"-Feuer zerstörte im November 2018 in Paradise mehr als 12 000 Häuser, 86 Menschen kamen ums Leben. Der Brand wurde auf defekte Stromleitungen zurückgeführt. Starker Wind trug dazu bei, dass sich die Flammen schnell ausbreiteten.
2019 hatte sich PG&E schon mit Betroffenen über Entschädigungen in Höhe von rund 25 Milliarden Dollar geeinigt. Die Forderungen von tausenden Klägern stammten von mehreren Flächenbränden in Nordkalifornien aus den Jahren 2015 bis 2018.
Kaliforniens größter Energieversorger hatte Anfang 2019 mit geschätzten Schulden in Höhe von mehr als 50 Milliarden Dollar Insolvenz angemeldet. Gouverneur Gavin Newsom brachte scharfe Kritik an dem Konzern vor. Jahrelange Misswirtschaft hätten zu einem maroden Stromnetz geführt. PG&E habe es versäumt, seine Anlagen sicherer zu machen, etwa durch Investitionen in unterirdische Kabel.