Die rund 440 Migranten, die zehn Tage lang auf einem Marineschiff im Hafen von Mytilini auf Lesbos festgehalten worden waren, sind am Samstag auf das griechische Festland gebracht worden. Das berichtete die griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA am Sonntag unter Berufung auf das griechische Migrationsministerium.
Die Menschen sind demnach nun in einem geschlossenen Auffanglager nördlich von Athen untergebracht worden. Bis zum kommenden Samstag sollen den Angaben zufolge all jene Migranten von den griechischen Inseln in geschlossene Einrichtungen auf dem Festland gebracht werden, die seit dem 1. März illegal von der Türkei übergesetzt waren. An diesem Tag hatte die griechische Regierung das Asylrecht für einen Monat ausgesetzt und angekündigt, alle neu ankommenden Migranten in geschlossene Lager zu bringen und in ihre Herkunftsländer auszuweisen.
Auf Lesbos waren alle neu ankommenden Migranten auf dem betreffenden Schiff untergebracht worden - Hilfsorganisationen kritisierten die Zustände an Bord wegen mangelnder Versorgung sowie die Tatsache, dass keiner der Betroffenen die Möglichkeit hatte, Asyl zu beantragen. Athen hatte mit der Aussetzung des Asyls auf die Ankündigung der Türkei Ende Februar reagiert, die Grenzen zur EU für Migranten zu öffnen.