Bei der Konferenz wäre u.a. ein Nachfolger für Christoph Schönborn gewählt worden, nun behält der Kardinal den Vorsitz bis auf Weiteres.
Grundlage für die Absage ist ein schriftlicher Umlaufbeschluss unter den Mitgliedern der Bischofskonferenz, der auch die Einsetzung einer bischöflichen Ad-hoc-Kommission beinhaltet. Der Episkopat beschloss damit auch, dass Schönborn bis auf Weiteres als Vorsitzender der Bischofskonferenz im Amt bleibt. Er wird weiterhin durch seinen Stellvertreter, den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, unterstützt und wo nötig entlastet.
Der bischöflichen Ad-hoc-Kommission gehören die beiden Metropoliten sowie die Bischöfe der größten weiteren Diözese der jeweiligen Kirchenprovinz an. Das sind Kardinal Schönborn, der den Vorsitz in der Kommission führt und Erzbischof Lackner sowie die Diözesanbischöfe Manfred Scheuer (Linz) und Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau). "Dieser Kommission wird vorübergehend die Befugnis übertragen, bis zur nächsten Vollversammlung alle wichtigen und unaufschiebbaren Fragen, die sich insbesondere aufgrund der Pandemie stellen, einer Entscheidung zuzuführen", führte Schipka aus. Dabei werden die übrigen Bischöfe im Vorfeld inhaltlich eingebunden.
Videokonferenzen
Angesichts der Umstände werde die Kommission in der Regel via Telefon- bzw. Videokonferenz kommunizieren. "Die erste Telefonkonferenz der Kommission findet voraussichtlich bereits am Montag statt", erklärte Schipka, der als Generalsekretär dabei das Protokoll führen wird, um alle anderen Mitglieder der Bischofskonferenz zeitnah zu informieren. "Auf ausdrücklichen Wunsch der Bischöfe wird Kardinal Schönborn den Vorsitz der Österreichischen Bischofskonferenz bis zur nächsten Vollversammlung führen und die Bischofskonferenz wie bisher nach außen vertreten", hielt Schipka weiters fest.
Ursprünglich hätte die Vollversammlung des Episkopats am Montag im Tiroler Bildungshaus St. Michael in Pfons stattfinden sollen. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt wäre dabei die Neuwahl des Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewesen, zumal Kardinal Schönborn seinen Rückzug aus dieser Funktion bereits erklärt hatte. Aufgrund der aktuellen Pandemie sollte die Tagung dann nach Wien verlegt und auf zwei Tage reduziert werden, was schließlich aufgrund der letzten Entwicklungen auf allgemeinen Wunsch der Bischöfe verworfen wurde.