Die Zahl der Menschen, die seit 2014 bei der Flucht über das Mittelmeer umgekommen sind, ist auf mehr als 20.000 gestiegen. Das berichtete die UNO-Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf. Sie erfasst die Todesopfer seit Beginn der starken Fluchtbewegung 2014. Die Organisation wirbt dafür, mehr legale Migrationsrouten anzubieten, um sich nicht den Schleppern ausliefern zu müssen.
Im Gesamtjahr 2019 kamen nach IOM-Angaben gut 100.000 Menschen auf allen Routen über das Mittelmeer nach Europa. 885 Menschen kamen dabei ums Leben. Im Jänner und Februar dieses Jahres waren es etwa 14.000 Migranten, und mindestens 211 kamen ums Leben.
Zahlen rückläufig
Die jüngste größere Tragödie habe sich im Februar vor der Küste Libyens ereignet, so die IOM. Dort sei ein Boot mit mindestens 91 Menschen an Bord havariert. Seitdem seien ein Dutzend weiterer Todesfälle bekanntgeworden. So seien erst vergangene Woche drei Leichen an einem Strand in Tunesien angespült worden.
Die Zahl der Todesfälle pro Jahr sei zwar seit 2016 rückläufig, so die IOM. Seit 2017 kämen aber gemessen an den versuchten Überfahrten mehr Menschen um als in den Jahren davor. Die IOM macht sich daher für legale Migrationsrouten stark, um Menschen davon abzuhalten, sich auf prekäre Fluchtwege zu machen.