Am Tag der offiziellen Trauerfeier für die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau haben am Mittwochmittag deutschlandweitSchweigeminuten stattgefunden. Aufgerufen hatten unter anderem große Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände wie der Deutsche Gewerkschaftsbund, die IG Metall sowie Unternehmen der deutschen Metall-, Elektro- und Chemieindustrien. Auch andere Institutionen riefen dazu auf.
Unter anderem beteiligten sich die Städte Frankfurt am Main, Kassel und Wetzlar. Sie appellierten an ihre eigenen Bediensteten sowie Firmen und Bürger, am Mittwochmittag Schweigeminuten zu abzuhalten. Sie folgte damit einem Aufruf des Landes Hessen. In Hanau werden am frühen Mittwochabend der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel der Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar bei einer zentralen Trauerfeier gedenken.
Bei dem rassistischen Anschlag vor zwei Wochen hatte ein 43-jähriger Deutscher am Abend des 19. Februar neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Weitere Menschen wurden verletzt. Der Sportschütze soll auch seine Mutter getötet haben, bevor er sich selbst das Leben nahm. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der mutmaßliche Täter eine rassistische Gesinnung und war psychisch krank.