Nach der "New York Times" hat das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump auch eine Klage gegen die "Washington Post" eingereicht. Die Zeitung habe wissentlich "falsche und verleumderische Aussagen" veröffentlicht, heißt es in der am Dienstag bei einem Gericht in Washington eingereichten Klageschrift, die Trumps Wahlkampfteam veröffentlichte.
Die "Washington Post" kündigte an, sich gegen die Vorwürfe verteidigen zu wollen. Die Klage bezieht sich auf zwei im Juni 2019 veröffentlichteMeinungsbeiträge, in denen es unter anderem um die angebliche Zusammenarbeit zwischen dem Trump-Lager und Russland im Präsidentschaftswahlkampf 2016 und die Möglichkeit von Absprachen vor der Wahl 2020 ging. Die Klageschrift nimmt in ihrer Argumentation Bezug auf die Ergebnisse einer Untersuchung des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller, der keine Beweise für eine Geheimabsprache zwischen Trumps Team und Vertretern Russlands im Vorfeld der Wahl 2016 fand.
Zeitung kündigt energische Verteidigung an
Der "Washington Post" wurde ein "systematisches Muster der Voreingenommenheit" vorgeworfen, das dem Ruf von Trumps Team schaden und die Organisation zum Scheitern bringen solle. "Die Post hatte eindeutig ein böswilliges Motiv, hat aber vor allem mit rücksichtsloser Missachtung der Wahrheit gehandelt", heißt es.
"Es ist enttäuschend zu sehen, dass das Wahlkampfkomitee des Präsidenten auf diese Art von Taktik zurückgreift", sagte Kris Coratti, Sprecherin der "Washington Post". Man werde sich in dem Fall "energisch verteidigen".
Die Klageschrift liest sich ähnlich wie die gegen die "New York Times", die Trumps Wahlkampfteam vergangene Woche bei einem Gericht in New York eingereicht hatte. Gegen beide Zeitungen wurde auf Schadenersatz in nicht bezifferter Höhe geklagt. Trump geht Medien, die kritisch über ihn berichten, öffentlich teils scharf an. Dass nun auch rechtlich gegen sie vorgegangen wird, ist aber neu.