In Deutschland sind derzeit rund 50 Rechtsextremisten bekannt, denen die Sicherheitsbehörden schwere Straftaten zutrauen: Diese Zahl der sogenannten Gefährder nannte am Montag ein Sprecher des Innenministeriums in Berlin.
Etwa 660 weitere Gefährder würden dem radikalislamischen Spektrum zugerechnet; die Zahl der als Gefährder eingestuften Linksextremisten liege bei "weniger als zehn". "Gefährder" sind Menschen, denen die Sicherheitsbehörden schwere Straftaten bis hin zu einem Terroranschlag zutrauen.
Im Vergleich zur Statistik des Bundeskriminalamts vom vergangenen Oktober ergaben sich dabei leichte Verschiebungen: Damals hatte das BKA insgesamt 43 Menschen als rechtsextreme Gefährder eingestuft und 688 weitere als radikalislamische Gefährder. Die Zahl der Linksextremen lag auch damals schon niedrig.
Das Innenministerium gab die Zahlen bekannt, nachdem am Wochenende zwölf Verdächtige einer mutmaßlichen rechten Terrorzelle in Untersuchungshaft genommen worden. Die Gruppe habe die Absicht gehabt, durch Anschläge auf Politiker, Asylsuchende und Muslime "bürgerkriegsähnliche Zustände" herbeizuführen, erklärte die Bundesanwaltschaft.
Der Ministeriumssprecher bezeichnete die Festnahmen als "Ermittlungserfolg". Es sei "erschreckend, was hier zutage getreten ist", sagte er am Montag. Diese Zelle habe sich "offenbar in kurzer Zeit radikalisiert".
Auch Regierungssprecher Steffen Seibert wertete die Festnahmen als Erfolg. Sie zeigten, "dass unsere Sicherheitsbehörden wachsam und aufmerksam sind in der Bekämpfung jeder Art von Extremismus". Die deutsche Regierung betrachte es als ihre Aufgabe, "die freie Religionsausübung in diesem Land zu schützen".