Die brasilianische Justiz hat im Fall des Dammbruchs in Brumadinho die Anklage gegen den brasilianischen Bergbaukonzern Vale, die Tochterfirma des deutschen Prüfunternehmens TÜV Süd und 16 Mitarbeiter der Firmen angenommen. Die Mitarbeiter müssen sich Medienberichten zufolge wegen Mordes verantworten, die Unternehmen zudem wegen Verbrechen gegen die Flora und Fauna sowie wegen Umweltverschmutzung.
Kurz vor dem Jahrestag des Dammbruchs in Brumadinho am 25. Jänner hatte die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Den Ermittlungen zufolge hatten die Angeklagten versucht, die wahre Situation des Damms zu verbergen. Aus Sicht der Ermittler wussten sie um dessen Instabilität.
Mindestens 259 Tote
Der Damm an der Mine Corrego do Feijao war am 25. Jänner 2019 gebrochen. Eine Schlammlawine rollte über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen nahe der Ortschaft Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais hinweg und begrub Menschen, Häuser und Tiere unter sich. Mindestens 259 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Das brasilianische Tochterunternehmen des deutschen TÜV Süd hatte kurz vor dem Dammbruch die Rückhaltebecken geprüft und für sicher befunden.