Die Umweltorganisation WWF hat den massiven illegalen Handel des Schuppentiers und möglichen Überträgers des neuartigen Coronavirus kritisiert. Schuppentiere gelten weiter als die meistgeschmuggelten Tiere weltweit, wie der WWF am Freitag warnte. Die Ausbreitung des Coronavirus zeige, "dass die Konsequenzen des illegalen Geschäfts weit über den Verlust unserer Biodiversität hinausgehen".
Allein in den vergangenen zwei Jahren hätten die Behörden trotz internationalen Handelsverbots weltweit mehr als 130.000 Tonnen an Schuppentierschuppen beschlagnahmt, erklärte Katharina Trump, WWF-Expertin für illegalen Artenhandel, anlässlich des Weltschuppentiertags am Samstag. Auch Fleisch der Tiere werde geschmuggelt und gehandelt. Die Säugetiere gelten als bedroht, der kommerzielle Handel ist verboten.
Könnte Überträger sein
Das Schuppentier könnte einer Studie zufolge Überträger des neuartigen Coronavirus sein. Die Untersuchung von mehr als tausend Proben von Wildtieren habe ergeben, dass die Gensequenz von Viren beim Schuppentier zu 99 Prozent mit der des neuartigen Coronavirus übereinstimme, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua aus der Studie der Südchinesischen Landwirtschaftlichen Universität.
Details der Forschungsergebnisse wurden nicht genannt. Es wird davon ausgegangen, dass das neuartige Virus, das mitunter tödliche Atemwegserkrankungen verursacht, sich von einem Markt in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan aus verbreitete. Auf dem Markt wurden auch exotische Wildtiere angeboten.