Nach dem Amoklauf in Thailand ist am Sonntag bei einer Mahnwache der 29 Opfer gedacht worden. Ein Soldat hatte am Vortag laut Polizei zunächst in einer Kaserne drei Menschen erschossen. Danach stahl er ein Armeefahrzeug und Waffen und fuhr in die Innenstadt von Nakhon Ratchasima, wo er in einem Einkaufszentrum weitere Menschen tötete. Sonntagfrüh wurde er dort von Spezialeinheiten erschossen.
Hunderte Menschen gedachten am Sonntagabend in Nakhon Ratchasima der Toten mit Kerzen und Botschaften, während Mönche Gebete sangen. Die thailändischen Behörden sprachen von insgesamt 30 Toten, darunter zählten sie auch den erschossenen Schützen.
"Persönliches Problem"
Der Angreifer habe wegen eines Hausverkaufs ein "persönliches Problem" gehabt, sagte Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha vor einem Krankenhaus in der auch als Korat bekannten Stadt, wo einige der dutzenden Opfer des Amoklaufs behandelt wurden. Der Amoklauf sei "beispiellos in Thailand", betonte der Regierungschef.
Die Sicherheitskräfte hatten den Schützen erst rund 17 Stunden nach Beginn des Amoklaufs am Sonntag in der Früh in einem Einkaufszentrum gestellt und erschossen. Zuvor waren aus dem Gebäude heftige Schusswechsel zu hören gewesen, wie AFP-Reporter berichteten. Unter den Toten sind nach Behördenangaben auch Sicherheitskräfte.
Panische Menschen
Im Internet kursierende Fotos und Videos zeigten Szenen mit panisch fliehenden Menschen. Zu hören waren mutmaßliche Schüsse aus Automatikwaffen. Ein freiwilliger Helfer sprach von einem Blutbad. "Ich habe noch nie so etwas gesehen", sagte Peerapong Chatadee der Nachrichtenagentur AFP. "Ich bin so traurig. Das war ein Soldat, er hätte nicht auf Unbewaffnete schießen dürfen."
Armee und Polizei brachten nach eigenen Angaben während des mehrstündigen Einsatzes dutzende Menschen aus dem Gebäudekomplex in Sicherheit. "Es war die totale Panik, es war wie in einem Zombie-Film", sagte der 33-jährige Chanatip Somsakul über seine Flucht mit seiner Frau und seiner dreijährigen Tochter aus dem Einkaufszentrum.
Angreifer in Kampfausrüstung
Während der Tat veröffentlichte der mutmaßliche Angreifer Fotos und Videos von sich selbst in Kampfausrüstung im Onlinedienst Facebook. Dazu schrieb er: "Niemand kann dem Tod entkommen" und "Sollte ich mich ergeben?" Ein Facebook-Sprecher erklärte, die Konten des Mannes seien inzwischen gelöscht worden.