In der Kleinstadt San Daniele del Friuli bei Udine ist am Samstag die Haustüre der Holocaust-Überlebenden Arianna Szorenyi mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. Die Polizei leitete eine Untersuchung ein. Nach dem Angriff kam es zu einer spontanen Demonstration, an der auch Politiker teilnahmen. Das Hakenkreuz wurde mit einem Filzstift gezeichnet und wurde später mit einem roten Herz verdeckt.

An der Demonstration beteiligte sich der Stadtchef Pietro Valent aus den Reihen der Lega, Kollegen aus anderen Gemeinden sowie Vertreter der Region Friaul Julisch Venedig, berichteten lokale Medien am Samstag. "Die ganze Region verharmlost Antisemitismus nicht und verurteilt solche Gesten", sagte der Vizepräsident der Region Friaul, Riccardo Riccardi. Auch die Chefin der postfaschistischen Partei Fratelli d´Italia (Brüder Italiens), Giorgia Meloni, verurteilte den Angriff.

Bereits am 30. Jänner waren den Stadtratmitgliedern der Opposition in San Daniele del Friuli Briefe mit antisemitischem Inhalt gesendet worden. In der italienischen Stadt Mondovi waren am 24. Jänner Hunderte Menschen mit Kerzen auf die Straßen gegangen, nachdem Unbekannte "Juden hier" auf Deutsch sowie einen Davidstern an die Haustür einer Holocaust-Überlebenden geschmiert hatten. Der antisemitische Angriff erfolgte nach der Veröffentlichung eines Artikels, in dem der Sohn der bereits verstorbenen Lidia Beccaria Rolfi über seine Mutter sprach und vor zunehmendem Antisemitismus warnte.