Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus ist in China erneut sprunghaft angestiegen. Wie die chinesische Gesundheitsbehörde mitteilte, gab es bis Dienstag 20.438 bestätigte Erkrankungen - 3.225 neue Fälle im Vergleich zum Vortrag. Die Zahl der Todesopfer stieg demnach um 64 auf 425.
Es ist der bisher stärksten Anstieg der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und der Todesfälle innerhalb eines Tages. Alle neuen Todesfälle wurden in der zentralchinesischen Provinz Hubei verzeichnet. Hubei ist das Zentrum der Epidemie, von der dortigen Millionenmetropole Wuhan hatte das Virus seinen Ausgang genommen. Die chinesischen Behörden haben die Provinz weitgehend von der Außenwelt abgeriegelt.
19.45: WHO-Chef wirft wohlhabenden Ländern Versäumnisse vor
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat mehreren wohlhabenden Ländern Versäumnisse beim Informationsaustausch über das neuartige Coronavirus vorgeworfen. Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte in Genf, dass einige Staaten "mit hohem Einkommen" beim Transfer von Daten über neue Coronavirus-Fälle "weit zurückliegen" würden.
18.45: Auch Italien setzt nun auf Thermoscanner
Italien führt Kontrollen mit Thermoscannern für Passagiere aller internationalen Flüge ein, die bei italienischen Flughäfen eintreffen. Die Kontrollen sollen auch Passagiere betreffen, die mit europäischen Flügen nach Italien kommen, beschloss das Gesundheitsministerium in Rom. Thermoscanner messen automatisch die Temperatur der gelandeten Passagiere. Damit sollen Personen mit Symptomen des Coronavirus identifiziert werden.
17.50: Mehrzahl der Toten über 60
Das neuartige Coronavirus ist nach Angaben der chinesischen Behörden vor allem für ältere Menschen mit Vorerkrankungen tödlich. 80 Prozent der bisher 425 Toten in China seien über 60-Jährige gewesen, drei Viertel litten an Vorerkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck, erklärte die Nationale Gesundheitskommission. Mehr als 97 Prozent der Opfer des neuen Erregers kamen laut der Kommission aus der zentralchinesischen Provinz Hubei, die als Zentrum des Virenausbruchs gilt.
17.25: Mit Drohne bei Überwachung geholfen?
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat ein chinesischer Fotograf nach eigener Darstellung mit seiner Drohne bei der Überwachung von Dorfbewohnern geholfen. Zu seinem Video, das viral gegangen war, sagte Guo Junjie am Dienstag telefonisch der Deutschen Presse-Agentur in Peking, er habe mit Zustimmung des Dorfkomitees in seinem Heimatdorf Caowu in Baimiaozi, 30 Kilometer südöstlich von Hohhot in der Inneren Mongolei, ältere Leute mit seiner Drohne verfolgt. Ein entsprechendes Video hatte zuvor für Spekulationen über mögliche Fake News geführt.
16.50: Coronavirus trifft Konjunktur in Schwächephase
Airlines fliegen nicht mehr nach China, die Bänder von VW und BMW im Land stehen still, Apple schließt in China temporär seine Geschäfte: Die Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen der neuartigen Lungenkrankheit wächst. "Mit der weiteren Ausbreitung des Coronavirus innerhalb Chinas und darüber hinaus in Asien werden auch die wirtschaftlichen Kosten zunehmen", so DIW-Präsident Marcel Fratzscher.
16.15: OPEC diskutiert Drosselung der Ölproduktion
Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus erwägt die Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) nach irakischen Angaben eine mögliche Drosselung der Ölproduktion. Bei einem Treffen des gemeinsamen technischen Komitees in Wien am Dienstag und Mittwoch gehe es um die Frage, ob eine Kürzung der Fördermenge "notwendig" sei, sagte ein Sprecher des irakischen Ölministeriums in Bagdad.
15.50: Bereits bei sehr leichten Symptomen übertragbar
Das Coronavirus ist offenbar bereits bei sehr leichten Symptomen übertragbar. Das berichteten das Institut für Virologie der Berliner Charite und das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr am Dienstag nach regelmäßigen Untersuchungen der in der Münchner Klinik Schwabing betreuten Patienten. Die Labors beider Institute stellten demnach in mehreren Fällen fest, dass infektiöse Viren aus dem Nasen- und Rachenraum von Menschen mit geringen Symptomen in Zellkulturen angezüchtet werden können.
15.20: Britische Regierung rät zur Ausreise aus China
Agesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus rät die britische Regierung ihren Bürgern nun zur Ausreise aus China. "Wir empfehlen britischen Staatsbürgern, das Land wenn möglich zu verlassen", sagte Außenminister Dominic Raab am Dienstag in London. Die britische Regierung bemüht sich, die noch in der zentralchinesischen Provinz Hubei verbliebenen Briten, die ausreisen wollen, auszufliegen.
14.30 Neuer Coronavirus-Verdachtsfall in Salzburg
In Salzburg gibt es einen neuen Coronavirus-Verdachtsfall. Eine 31-jährige Frau ist am Dienstag in das Uniklinikum Salzburg gebracht worden. Einem Kliniksprecher zufolge war sie am 7. Jänner von Taiwan nach Neuseeland gereist. Am 26. Jänner trat sie die Rückreise aus Neuseeland an. "Auf dem Rückflug traten Atemwegsbeschwerden auf", sagte der Sprecher. Die Frau aus dem Salzburger Zentralraum wurde aus Sicherheitsgründen auf die Isolierstation der dritten Medizin des Uniklinikums aufgenommen.
12.40 Uhr: Chinas Führung räumte "Unzulänglichkeiten" ein
Chinas Führung hat "Unzulänglichkeiten und Defizite" in der Reaktion auf den Ausbruch der neuartigen Lungenkrankheit eingeräumt. Nach einem Treffen unter Vorsitz von Staats- und Parteichef Xi Jinping ließ das Politbüro nach Angaben des Staatsfernsehens vom Dienstag mitteilen: "Wir müssen die Erfahrungen zusammenfassen und Lehren daraus ziehen."
Das nationale Krisenmanagement müsse verbessert werden. Das Gesundheitssystem solle auf den Prüfstand kommen - und "Mängel" müssten beseitigt werden.
12.34 Uhr: Erste Ansteckung innerhalb des Stadtstaates Singapur
In Singapur haben sich erstmals Menschen innerhalb des Stadtstaates mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Das Gesundheitsministerium von Singapur meldete am Dienstag sechs neue Fälle, darunter vier Mensch-zu-Mensch-Übertragungen des Erregers. Insgesamt gibt es in Singapur damit 24 Coronavirus-Fälle.
Bei den vier Erkrankten, die sich in Singapur ansteckten, handelt es sich den Angaben zufolge um vier Frauen. Zwei von ihnen arbeiten in einem Geschäft für Gesundheitsprodukte, in dem viele chinesische Touristen einkaufen. Die dritte Frau arbeitet als Reiseleiterin und brachte chinesische Touristen zu dem Geschäft. Die vierte Frau ist eine Indonesierin, die als Hausangestellte für eine der drei Frauen aus Singapur arbeitet. Bei den beiden anderen Coronavirus-Fällen handelt es sich um Menschen aus Singapur, die aus Wuhan in China zurückgekehrt waren.
Trotz der vier Ansteckungen in Singapur könne noch nicht von einer "weitverbreiteten und anhaltenden" Übertragung des Erregers in Singapur gesprochen werde, erklärte das Ministerium. Im Falle einer starken Ausbreitung sei Singapur aber bereit, "menschliche Interaktionen" einzuschränken, sagte Gesundheitsminister Gan Kim Yong. Am Dienstag war wegen der Epidemie bereits eine wichtige Konferenz der Luftfahrtbranche in Singapur abgesagt worden.
12.20 Uhr: Chinas Handballerinnen verzichten auf Olympia-Quali
Die chinesische Handball-Nationalmannschaft der Frauen hat wegen des Ausbruchs des Coronavirus die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Tokio abgesagt. Ein Sprecher des Weltverbandes bestätigte am Dienstag den Rückzug des Teams, das sich über den dritten Platz bei der vergangenen Asienmeisterschaft für das Turnier in Ungarn qualifiziert hatte.
Die Chinesinnen hätten Ende März gegen Gastgeber Ungarn, Russland und Serbien um eines von zwei Olympia-Tickets spielen sollen. Den Platz Chinas nimmt nun Kasachstan ein.
11.54 Uhr: Sterblichkeitsrate bei 2,1 Prozent
Die Sterblichkeitsrate der neuartigen Lungenkrankheit in China liegt im Schnitt bei 2,1 Prozent. Das bedeutet, dass rund jeder 50. nachweislich Erkrankte an dem Virus stirbt. In der schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina erreicht sie allerdings 4,9 Prozent, wie Jiao Yahui von der Gesundheitskommission am Dienstag in Peking berichtete.
11.52 Uhr: Hyundai setzt gesamte Produktion in Südkorea aus
Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China trifft zusehends die eng getakteten Lieferketten der großen Autobauer. Der größte südkoreanische Hersteller Hyundai Motor kündigte am Dienstag an, seine gesamte Produktion im Heimatland noch in dieser Woche auszusetzen. Grund für den Stopp der Bänder ist demnach, dass für die Produktion benötigte Kabelbäume, die sich Hyundai üblicherweise aus China zuliefern lässt, derzeit fehlen.
Hyundai habe deshalb entschieden, seine Produktionsstraßen in Südkorea zu stoppen, erklärter der Autobauer. Insgesamt betreibt das Unternehmen sieben Fabriken in Südkorea, weltweit sind es 13 Werke. Im vergangenen Jahr verkaufte Hyundai 4,4 Millionen Fahrzeuge, rund 1,8 Millionen davon liefen in Südkorea vom Band.
11.23 Uhr: Italien will Maßnahmen für Unternehmen ergreifen
Die italienische Regierung denkt an Stützungsmaßnahmen zugunsten von Unternehmen, die wirtschaftliche Rückschläge wegen der Coronavirus-Epidemie erleiden. Zu diesem Zweck will Premier Giuseppe Conte eine Task Force aus Ministern einrichten.
Der italienische Tourismus befürchtet in diesem Jahr schwere Verluste wegen der Coronavirus-Epidemie. Nachdem die Regierung in Rom am Donnerstag die Flugverbindungen zwischen Italien und China unterbrochen hat, rechnet der italienische Fremdenverkehr mit durchaus schwierigen Monaten. 5,3 Millionen chinesische Touristen besuchten im vergangenen Jahr Italien. Sie bescherten dem Land Einnahmen in Höhe von 700 Millionen Euro, geht aus Angaben des Statistikamts Istat hervor. Erst vor zwei Wochen hatten Italien und China in Rom den Beginn des italienisch-chinesischen Kulturjahres gefeiert.
Nicht nur der Fremdenverkehr, auch die italienische Lebensmittelindustrie befürchtet schwere Rückschläge wegen der Epidemie. China zählt zu den am stärksten wachsenden Märkten für Italiens Lebensmittelindustrie, beklagte der Verband Federalimentare. Er vereint Italiens prominenteste Lebensmittelunternehmen.
11.15 Uhr: Bewegungsfreiheit in China weiter massiv eingeschränkt
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben die chinesischen Behörden in drei weiteren Großstädten außerhalb der Provinz Hubei die Bewegungsfreiheit von rund zwölf Millionen Menschen massiv eingeschränkt. Die Maßnahmen betreffen nach Behördenangaben die gesamte Stadt Taizhou sowie Teile von Hangzhou, wo sich der Sitz des chinesischen Internetriesen Alibaba befindet, und mehrere Bezirke von Ningbo.
Taizhou ist 150 Kilometer von der Wirtschaftsmetropole Shanghai und 850 Kilometer vom Zentrum der Coronavirus-Epidemie in der Provinz Hubei entfernt. In der Stadt darf vorerst nur noch ein Bewohner pro Haushalt jeden zweiten Tag für Einkäufe das Haus verlassen. Die gleiche Regelung gilt für die betroffenen Viertel von Hangzhou und Ningbo. Die Behörden in Taizhou setzten zudem ab Dienstag 95 Zugverbindungen aus.
In Taizhou dürfen Bewohner von Wohnkomplexen nach Regierungsangaben nur durch einen bestimmten Eingang in die Gebäude gelangen und müssen ihren Ausweis vorzeigen, wenn sie nach draußen gehen oder zurückkehren wollen. Wohnungseigentümern ist es zudem untersagt, ihr Eigentum an Menschen zu vermieten, die unlängst in besonders schwer vom Coronavirus betroffenen Regionen wie Hubei waren.
In Hangzhou wurde das Tragen von Atemschutzmasken angeordnet. Auch Ausweise und die Körpertemperatur der Bewohner sollen überprüft werden.
Am Sonntag war bereits die Bewegungsfreiheit der Bewohner der Neun-Millionen-Einwohner-Metropole Wenzhou an der Ostküste Chinas massiv eingeschränkt worden. Auch in die Provinz Hubei stehen Millionen Menschen de facto unter Quarantäne.
11.13 Uhr: Zwei weitere Verdachtsfälle in Tirol
Im Tiroler Bezirk Kufstein gibt es seit Dienstag zwei weitere Personen, die am Coronavirus erkrankt sein könnten. Nach Informationen des Landes Tirol werden die Betroffenen, die zuvor in China waren, nun häuslich isoliert. Bereits am Montag wurde ein Verdachtsfall im Bezirk Kufstein bekannt - die Testergebnisse wurden für heute, Dienstag, erwartet.
"Beide Personen klagten infolge der Rückkehr von einer - nicht zusammenhängenden - Chinareise über Erkältungs- bzw. grippeähnlichen Symptome", berichtete Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber. Die Blut- und Abstrichproben seien bereits am Weg nach Wien, um dort untersucht zu werden.
Beide Verdachtsfälle seien mittlerweile "beinahe symptomfrei", hieß es weiters.
10.58 Uhr: Lenzing droht Produktionsstopp in China-Werk
Der heimische Faserhersteller Lenzing sieht sich in China aufgrund des Coronavirus mit vielen Unsicherheiten konfrontiert und muss seine Produktion in Nanjing möglicherweise einstellen. Derzeit sei das Werk noch mit rund 80 Prozent der Leistung in Betrieb. Es gebe jedoch viele Unsicherheiten, die jederzeit zu einem erzwungenen Abschalten der Linien führen können, sagte ein Sprecher zur APA.
Nanjing ist etwa 500 Kilometer von der Stadt Wuhan entfernt, in der der Ausbruch des Coronavirus seinen Ursprung hatte. Bis jetzt seien die wirtschaftlichen Einbußen bei Lenzing gering. Rund 200 Mitarbeiter sind noch im Werk beschäftigt, 600 Mitarbeiter sind zuhause. "An den Bürostandorten wird verstärkt Heimarbeit ermöglicht, um die Infektionsgefahr zu verringern", so der Sprecher am Dienstag. Am Produktionsstandort selbst würden Fiebermessungen beim Zutritt ins Werk durchgeführt.
Den Lagerbestand sieht Lenzing noch "im normalen Bereich". Man könne derzeit noch zwei Tage weiterproduzieren. Wegen Transportkontrollen könnte aber bei Chemikalien ein Engpass auftreten.
10.52 Uhr: Macau schließt zwei Wochen lang Casinos
Die chinesische Sonderverwaltungszone Macau schließt wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zwei Wochen lang ihre Casinos. Dies teilte der Regierungschef von Macau, Ho Iat-seng, am Dienstag mit. Er sprach von einer "schwierigen Entscheidung", die aber notwendig sei, um die Gesundheit der Einwohner von Macau zu schützen.
Am Dienstagnachmittag will er mit den Betreibern der Casinos über das weitere Vorgehen beraten. Macau ist ein beliebtes Ziel von Reisenden aus Festlandchina. Die frühere portugiesische Kolonie ist die einzige Stadt Chinas, in der das Glücksspiel erlaubt ist. Die Glücksspielindustrie ist die wichtigste Einnahmequelle für die Sonderverwaltungszone. Die Casinos in Macau waren bisher erst einmal geschlossen worden, als 2018 ein Taifun über die Stadt hinwegfegte.
9.54 Uhr: Behinderter Bub in China tragisch gestorben
In der Provinz Hubei ist ein schwerbehinderter Jugendlicher auf tragische Weise zu Tode gekommen: Der Vater des 17-jährigen Yan Cheng wurde in Quarantäne genommen und musste seinen auf einen Rollstuhl angewiesenen Sohn allein zu Hause zurücklassen. Da der Bub weder sprechen noch laufen oder selbständig essen konnte, starb er nach einer Woche, wie die Regierung des Bezirks Hongan mitteilte.
Der Vater, Yan Xiaowen, kam am 22. Jänner in Quarantäne. Fünf Tage später wurde beim ihm das neuartige Virus diagnostiziert. Verzweifelt veröffentlichte er einen Hilferuf in den Online-Netzwerken und bat darum, dass jemand nach seinem hilflosen Sohn sehen möge. Der Hilferuf kam jedoch zu spät: Der Jugendliche, der an den Folgen einer frühkindlichen Hirnschädigung litt, starb am 29.
Yan habe darauf gehofft, dass sich Angehörige, die Vorsteher seines Heimatdorfes oder Ärzte um seinen Buben kümmern würden, erklärte die Regierung von Hongan. Nach dem Vorfall wurden der örtliche Vorsitzende der Kommunistischen Partei und der Bürgermeister abgesetzt. In den Online-Netzwerken brachen sich Wut und Empörung Bahn. "Ich bin so wütend und traurig", schreib ein Nutzer. "Es ist zu widerlich."
8.47 Uhr: Derzeit drei Verdachtsfälle und zwei Entwarnungen in Kärnten
Am Montag hat das Land Kärnten drei weitere Coronavirus-Verdachtsfälle bekannt gegeben. Zwei Personen aus dem Bezirk Klagenfurt-Land und ein Mann aus dem Raum Villach. Bei den Patienten wurden Nasen-Rachen-Abstriche genommen, die nach Wien zur Laboranalyse geschickt worden sind. Die Betroffenen befinden sich derzeit zu Hause in Quarantäne, bis die Untersuchungsergebnisse vorliegen. Das könnte schon heute, Dienstag, der Fall sein.
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8.10 Uhr: Weitere Metropole stoppt Busverkehr
Wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit hat jetzt auch die ostchinesische Metropole Hangzhou starke Einschränkungen des Verkehrs erlassen. Es ist schon die zweite Stadt außerhalb der schwer von dem Coronavirus betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina, die radikale Maßnahmen ergreift.
Die Transportbehörden von Hangzhou teilten am Dienstag mit, dass in dem mehr als zwei Millionen Einwohner zählenden Stadtbezirk Xiaoshan der innerstädtische und überregionale Busverkehr eingestellt werde. Ferner forderte die Stadtregierung alle zehn Millionen Bewohner der Metropole auf, möglichst nicht vor die Tür zu gehen. Familien sollten ein Mitglied bestimmen, das alle zwei Tage zum Einkaufen vor die Tür gehen könne. Hangzhou liegt rund 750 Kilometer östlich der schwer heimgesuchten Stadt Wuhan in der Provinz Hubei, wo das Virus seinen Ausgang genommen hatte.
7.12 Uhr: Anschober: "Macht mir große Sorgen"
"Die schnelle Ausbreitung in China macht mir große Sorgen", erklärt Gesundheitsminister Rudolf Anschober im Ö1-"Morgenjournal". In Österreich gebe es jedoch "keinen Grund zur Panik", aktuell halten sich die bekannten Fälle in Europa in Grenzen. Er habe nun eine Anzeigepflicht für Österreich verordnet, "wir können also unmittelbar eingreifen und das Umfeld des Betroffenen untersuchen".
6.46 Uhr: Macao schließt Casinos
Die chinesische Sonderverwaltungszone Macao schließt wegen des Coronavirus zwei Wochen lang ihre Casinos. Dies teilte der Regierungschef von Macau, Ho Iat-seng, am Dienstag mit. Die Glücksspielmetropole ist ein beliebtes Ziel von Reisenden aus Festlandchina.
In Festlandchina gibt es inzwischen 425 Tote und mehr als 20.000 Kranke durch das Virus, wie die Regierung in Peking bekanntgab. Auch in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong wurde mittlerweile ein erster Todesfall gemeldet.
Eine Südkoreanerin erkrankte indes nach einer Thailandreise an dem Virus. Die 42-Jährige sei am 19. Jänner nach Südkorea zurückgekehrt, teilen die Koreanischen Zentren für Seuchenkontrolle (KCDC) mit. Ein Aufenthalt in China wurde in der Mitteilung nicht ausdrücklich ausgeschlossen. Es wäre der erste Fall einer Ansteckung in Thailand.
4.21 Uhr: Erster Toter in Hongkong
In Hongkong ist laut dem lokalen Nachrichtensender TVB erstmals eine Person an den Folgen des Coronavirus gestorben. Bei dem 39-jährigen Mann hätte vor der Ansteckung mit dem Virus bereits eine Grunderkrankung vorgelegen, erklärten die örtlichen Behörden am Dienstag. Der Mann ist der zweite Tote außerhalb Chinas, der an dem Erreger gestorben ist.
In Hongkong sind 15 infizierte Personen bestätigt, darunter eine, die sich nicht in China, sondern in Hongkong angesteckt hat.
Die Regierung in Taiwan flog indes 247 der rund 500 in Wuhan befindlichen Bürger aus. Am späten Montagabend landete die Maschine am internationalen Flughafen in Taipeh. Die Passagiere wurden für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Die taiwanesische Regierung beschwerte sich, dass China zunächst nicht auf Forderungen eingegangen sei, betroffene Bürger auszufliegen, obwohl Peking anderen Regierungen - einschließlich der Vereinigten Staaten und Großbritannien - eine solche Erlaubnis erteilt hatte. Bisher sind in dem Land 10 Fälle des Virus registriert, laut chinesischen Angaben soll auch ein Taiwanese in Wuhan infiziert sein. Die Regierung rationiert Gesichtsmasken auf zwei pro Person pro Woche.
3.21 Uhr: Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne
Wegen des Coronavirus stellte indes Japan ein Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne. Fernsehbilder zeigten, wie im Hafen von Yokohama Gesundheitsbeamte an Bord der "Diamond Princess" gingen. Sie sollten den Gesundheitszustand sämtlicher 2.500 Passagiere und 1.000 Besatzungsmitglieder überprüfen. Der Verdacht, dass Menschen an Bord mit dem Erreger infiziert sein könnten, war wegen eines 80-jährigen Passagiers aufgekommen, der einige Tage zuvor das Schiff in Hongkong verlassen hatte. Er wurde von den Behörden der chinesischen Sonderverwaltungszone positiv auf das Virus getestet.
Fehler eingeräumt
Am Montag hatte die chinesische Führung angesichts der rasant steigenden Ansteckungszahlen in einem ungewöhnlichen Schritt erstmals "Fehler" im Umgang mit der Epidemie eingeräumt. Der Ständige Ausschuss des Politbüros der regierenden Kommunistischen Partei erklärte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, die Reaktion auf die Epidemie habe "Fehler und Schwierigkeiten" beim nationalen Notfallmanagement offengelegt.
Außerhalb von China sind weltweit rund 180 Fälle in etwa zwei Dutzend Ländern bestätigt. In Österreich gibt es bisher keine bestätigten Fälle. An der neuen Lungenkrankheit sind in Festland-China mittlerweile mehr Menschen gestorben als an der SARS-Pandemie vor 17 Jahren.