Fußgänger und Radfahrer sind einer neuen Untersuchung zufolge auf Europas Straßen viel zu schlecht geschützt. Deshalb gebe es jährlich zigtausend Tote, erklärte der Europäische Verkehrssicherheitsrat ETSC am Donnerstag in Brüssel. Zwischen 2010 und 2018 seien mehr als 70.000 Menschen ums Leben gekommen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs waren.

Fast immer seien sie bei Unfällen gestorben, an denen ein Motorfahrzeug beteiligt war - die Fußgänger demnach sogar zu 99 Prozent. Die hohen Unfallzahlen bei Radfahrern führte der Verkehrssicherheitsrat auch auf ein Versagen der EU, vieler Regierungen, lokaler Behörden und von Fahrzeugherstellern zurück. Sie investierten nicht genug in den Schutz der verletzlichsten Verkehrsteilnehmer.

Im Jahr 2018 seien 29 Prozent aller bei Unfällen getöteten Verkehrsteilnehmer Fußgänger und Radfahrer gewesen. Der Anteil älterer Menschen sei dabei besonders hoch, erklärte der ETSC, der als unabhängige Organisation die EU-Einrichtungen zu Fragen der Verkehrssicherheit berät.