Eine Schule in Texas hat einen schwarzen Jugendlichen wegen seiner angeblich zu langen Haare bestraft. Zwar trug der 18-jährige DeAndre Arnold sein Haar seit Jahren in Dreadlocks, nun entschied die High School in Mont Belvieu östlich von Houston jedoch, dass dies gegen die Vorschriften verstoße.

Verhängt wurde eine interne Suspendierung sowie ein Ausschluss von der Abschlusszeremonie. Bei Aktivisten stießen die Maßnahmen auf Empörung - sie warfen der Schule Rassismus vor.

Zu Wochenbeginn protestierte die aus Trinidad und Tobago stammende Familie des Schülers in Begleitung von Aktivisten bei der Schulverwaltung gegen die Entscheidung. Neben der internen Suspendierung - die in der Regel bedeutet, dass ein Schüler den Tag in Gewahrsam verbringt, anstatt den Unterricht zu besuchen - wurde dem 18-Jährigen zudem angekündigt, er dürfe bei der Verleihung der Abschlusszeugnisse nicht wie alle anderen auf die Bühne kommen.

DeAndres Mutter Sandy Arnold sagte einem örtlichen Fernsehsender, das Haar ihres Sohnes sei "Teil seiner Kultur". "Soll ich ihn auf einen Friseursessel setzen und ihm sagen: Ok DeAndre, damit du deinen Abschluss machen kannst, musst du deine Haare abschneiden?"

Schule wies Vorwurf zurück

Die Schule verteidigte ihr Vorgehen und wies den Vorwurf der Diskriminierung zurück. Die Kleiderordnung verbiete "keine Flechtfrisuren oder andere Methoden, sich das Haar zu frisieren". Es gehe um die Haarlänge. Die gelte seit 30 Jahren. Auf der Internetseite der Schule ist genau festgehalten, wie lang männliche Schüler ihr Haar tragen dürfen.

Der Aktivist Ashton Woods von der Bewegung Black Lives Matter sagte örtlichen Medien, die Kleiderordnung sei "von Weißen für Weiße gemacht", Schwarze würden benachteiligt. In dem betroffenen Schulbezirk sind mehr als 70 Prozent der Schüler weiß und lediglich drei Prozent schwarz.