Ein Jahr nach dem verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien verlangen die Angehörigen der Opfer eine gemeinsame Entschädigung der betroffenen Familien.
"Die Forderung der Familien und Organisationen ist, dass ein Vertrag über eine gutachterliche Begleitung des Verfahrens geschlossen und die Entschädigung kollektiv vorgenommen wird", sagte der Koordinator der katholischen Hilfsorganisation Caritas im Bundesstaat Minas Gerais, Rodrigo Vieira, der Deutschen Presse-Agentur.
Bisher setzt der Bergbaukonzern Vale auf Verhandlungen mit einzelnen Opferfamilien. "Die Betroffenen nehmen dann oft, was ihnen angeboten wird, auch wenn es unter dem liegt, was sie bekommen könnten", sagte Vieira.
259 Menschen starben
Der Damm an der Mine Córrego do Feijão war am 25. Jänner 2019 gebrochen. Eine Schlammlawine rollte über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen nahe der Ortschaft Brumadinho hinweg und begrub Menschen, Häuser und Tiere unter sich. Mindestens 259 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Nach weiteren elf Vermissten wird noch immer gesucht. Kurz vor dem Dammbruch hatten Mitarbeiter der brasilianischen Tochter des deutschen TÜV Süd die Rückhaltebecken geprüft und für sicher befunden.