In Pakistan ist die Zahl der Todesopfer nach starkem Schneefall und Regen mit Lawinen und Erdrutschen in mehreren Landesteilen weiter angestiegen. Binnen sieben Tagen seien mindestens 106 Menschen ums Leben gekommen, sagte der Sprecher der Nationalen Katastrophenschutzbehörde am Mittwoch. Er befürchte, dass die Zahl noch weiter steige.

Rettungskräfte kämpften sich am Mittwoch bei kalten Winden durch Schnee- und Geröllmassen, um nach weiteren möglichen Opfern zu suchen. Ein paar Dutzend Menschen galten als möglicherweise noch eingeschlossen.

Am schwersten betroffen ist das Gebiet Neelum in der von Pakistan kontrollierten Region Kaschmir. Dort kamen bei einer Lawine und mehreren Erdrutschen laut des örtlichen Rettungsdienstes mindestens 76 Menschen ums Leben. Mindestens zehn Leichen seien von den Rettungskräften am Mittwoch geborgen worden.

Mehr als 200 Häuser sind nach Angaben des Rettungsdienstes in der gebirgigen Region entweder vollständig oder teilweise beschädigt und etliche Kilometer Straßen weggespült worden. Mehrere abgelegene Orte seien nun von der Außenwelt abgeschnitten. Tausende Menschen hätten vorübergehend ihre Dörfer verlassen müssen.

Pakistans Ministerpräsident Imran Khan wollte am Mittwoch das Katastrophengebiet besuchen, der Flug musste allerdings wegen starker Winde abgebrochen werden, teilte das Büro des Premiers mit.

In der ebenso betroffenen Provinz Baluchistan im Südwesten normalisierte sich die Lage langsam. Dort waren in den vergangenen Tagen mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen.