Fast 40 Jahre nach dem Attentat auf den Bahnhof von Bologna im Jahr 1980 mit 85 Toten und mehr als 200 Verletzten ist am Donnerstag der ehemalige rechtsextreme TerroristGilberto Cavallini zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Dies beschloss ein Schwurgericht in Bologna, vor dem der Prozess gegen den 67-jährigen Cavallini seit 2018 lief.

Cavallini wird beschuldigt, die Terroristen Giuseppe Valerio Fioravanti, Francesca Mambro und Luigi Ciavardini unterstützt zu haben, die als Täter verurteilt wurden. Er soll ihnen unter anderem logistische Stützpunkte bei der Vorbereitung des Anschlags in Bologna gesichert haben, lautete der Vorwurf.

Heirat im Gefängnis

Der 61-jährige Fioravanti hat 26 Jahre hinter Gittern verbracht und ist wegen guter Führung seit 2009 wieder ein freier Mann. Seine Frau Mambro war bereits ein Jahr früher freigekommen. Fioravanti war 1980 verhaftet worden. Ein Jahr später wurde auch seine damalige Lebensgefährtin Mambro festgenommen. Die beiden, die 1985 im Gefängnis heirateten, haben stets die Verantwortung für den Anschlag in Bologna bestritten. Noch unklar ist, wer die wahren Mandanten des Anschlags sind.

Das Attentat von Bologna bleibt bis heute der schwerste Terroranschlag in Italien seit dem Zweiten Weltkrieg. Der 2. August wurde in Italien als Gedenktag an die Opfer ausgerufen. Die beschädigten Gebäudeteile wurden wiederaufgebaut, der Fußboden und ein tiefer Riss in der Wand wurden jedoch als Mahnmal an den Anschlag unverändert beibehalten. Außerdem ist die Bahnhofsuhr seit damals auf 10.25 Uhr gestellt, der genauen Uhrzeit der Explosion.