Die Zahl der Waldbrände im brasilianischen Amazonasgebiet ist im vergangenen Jahr um fast ein Drittel im Vergleich zu 2018 gestiegen. Das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) verzeichnete vergangenes Jahr insgesamt 89.178 Amazonasbrände, ein Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich mit den 68.345 Bränden des Vorjahres, wie das Institut am Mittwoch mitteilte.
Allerdings lag die Zahl der Brände diesen Angaben zufolge 2017 noch höher, nämlich bei 107.439. Im Pantanal, einem gigantischen brasilianischen Sumpfgebiet, gab es im vergangenen Jahr laut INPE sogar einen fast sechsfachen Anstieg der Busch- und Waldbrände. Dort registrierte das Institut 2019 insgesamt 10.025 Brände, eine Zunahme um 493 Prozent.
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro war vergangenes Jahr wegen der hohen Zahl von Bränden im für den Schutz des Erdklimas essenziellen Amazonasgebiet international massiv in die Kritik geraten. Er erließ daraufhin im August ein 60-tägiges Verbot für das Abbrennen von Waldflächen im Regenwald.
Zugleich wies Bolsonaro die Kritik an seiner Regenwald-Politik als Angriff auf Brasiliens Souveränität zurück. Der ultrarechte Staatschef ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an.