Die 16 Jahre alte schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist nach Angaben ihres Vaters "viel glücklicher", seit sie sich gegen die Erderwärmung engagiert. Das sagte Svante Thunberg dem Radiosender BBC 4 am Montag. Greta habe vor ihrer Zeit als Klimaaktivistin Depressionen gehabt, nicht gesprochen und sogar zeitweise das Essen verweigert. Das sei der "absolute Alptraum" gewesen.
Das Blatt habe sich gewendet, als Greta, die unter dem Asperger-Syndrom leidet, das Thema Klimaschutz für sich entdeckte. Sie habe Kraft daraus geschöpft, dass sie ihre Eltern zu klimafreundlicherem Verhalten bewegen konnte. Beispielsweise habe ihre Mutter, eine Opernsängerin und ehemalige Teilnehmerin des Eurovision-Song-Contest, dem Fliegen abgeschworen. Er selbst sei Veganer geworden, sagte Svante Thunberg. Später begleitete er seine Tochter auf Segeltrips über den Atlantik.
"Ich habe das alles gemacht, ich wusste, dass es richtig war (...) aber ich habe es nicht getan, um das Klima zu retten, sondern um mein Kind zu retten", sagte der Vater. Anfangs hätten er und seine Frau Gretas Engagement für eine "offensichtlich schlechte Idee" gehalten, weil sie sich "dem ganzen Hass auf sozialen Medien" ausgesetzt habe. Doch er finde, dass sie damit "unglaublich gut" umgehe.
Greta Thunberg moderierte am Montag teilweise das Radioprogramm Today auf dem Sender BBC 4. Sie interviewte dabei den legendären Naturdokumentarfilmer David Attenborough, der sich ebenfalls seit langem für den Klimaschutz stark macht. Der 93-Jährige lobte Gretas Einsatz: "Sie hat Dinge erreicht, an denen viele von uns, die über 20 Jahre daran gearbeitet haben, gescheitert sind", sagte Attenborough. "Du hast die Welt aufgerüttelt."