Der mutmaßliche Angreifer wurde nach Polizeiangaben festgenommen und ein Fahrzeug beschlagnahmt. Der Angriff wurde am Samstagabend in Monsey, rund 50 Kilometer nördlich von New York City, verübt. In Monsey lebt eine große jüdische Gemeinde. Der Angriff richtete sich gegen Angehörige der chassidischen Glaubensrichtung.

Laut OJPAC schwebten zwei Verletzte in Lebensgefahr. Der Augenzeuge Aron Kohn beschrieb die Tatwaffe als eine Machete von der "Länge eines Besenstiels". "Ich habe um mein Leben gebetet", sagte der 65-Jährige.

Yossi Gestetner, Mitbegründer der Organisation OJPAC im Hudson-Tal, sagte der "New York Times", einer der Verletzten sei ein Sohn des Rabbiners. "Viele dutzend Menschen waren in dem Haus", sagte Gestetner. Dort sei das jüdische Lichterfest gefeiert worden.

Der Gouverneur des US-Staats New York, Andrew Cuomo, verurteilte den Angriff. Er sei "entsetzt" über die "abscheuliche und feige Tat". In New York gebe es "keine Toleranz für Antisemitismus". Cuomo teilte mit, er habe die Abteilung für Hasskriminalität der Polizei eingeschaltet, der Angreifer müsse mit "der ganzen Härte des Gesetzes" bestraft werden.

Verstärkte Schutzmaßnahmen

Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio twitterte, jedes erdenkliche Mittel müsse genutzt werden, "um diese Angriffe ein- für allemal zu stoppen". Der Direktor der Anti-Defamation-Liga, Jonathan Greenblatt, forderte verstärkte Schutzmaßnahmen für die jüdische Gemeinschaft.

Israels Präsident Reuven Rivlin zeigte sich ebenfalls schockiert. Er rief dazu auf, das "Übel" des Antisemitismus gemeinsam zu bekämpfen, das "rund um die Welt" eine Gefahr darstelle. Das Internationale Auschwitz Komitee reagierte in einer Aussendung entsetzt auf die Messerattacke in New York und beklagte auch "die massive Zunahme antisemitischer Vorfälle in vielen Ländern Europas".

Israel bot Hilfe an

Israel bot anderen Ländern Hilfe im Kampf gegen Antisemitismus an. "Israel verurteilt die jüngsten antisemitischen Vorfälle und den grausamen Angriff während des Chanukka-Festes im Haus eines Rabbiners in Monsey in New York aufs Schärfste", sagte Regierungschef Benjamin Netanyahu. "Wir werden auf jede Art mit den örtlichen Behörden zusammenarbeiten, um dabei zu helfen, diesem Phänomen ein Ende zu setzen", sagte er. "Wir bieten jedem Land unsere Hilfe an."

In den USA hat es in den vergangenen Jahren eine Zunahme antisemitischer Gewalt gegeben. Betroffen davon ist auch der Großraum New York. Vor wenigen Wochen hatten zwei Angreifer in Jersey City sechs Menschen getötet. Der Mann und die Frau erschossen zunächst in der Nähe eines Friedhofs einen Polizisten. Sie fuhren dann zu einem jüdischen Lebensmittelgeschäft, eröffneten dort das Feuer und drangen in das Geschäft ein. Im Inneren wurden die Frau des Besitzers, ein Mitarbeiter und ein Kunde getötet.