"Mit äußerster Traurigkeit stelle ich fest, dass die Zahl der zivilen Opfer allein in den vergangenen zehn Jahren seit Beginn der systematischen Dokumentation im Jahr 2009 bis in die Gegenwart kürzlich die 100.000 überschritten hat", schrieb er in einer Mitteilung. Eine genaue Zahl nannte er nicht.

Yamamoto rief die Konfliktparteien nach Angaben der UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) zugleich auf, "echte und konkrete Schritte zur Beendigung des Krieges zu unternehmen, da es keine militärische Lösung für den Konflikt in diesem Land geben kann".

Im dritten Quartal sei die Zahl der verwundeten und getöteten Zivilisten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent gestiegen, teilte die UNAMA im Oktober mit. Der starke Anstieg zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sei vor allem auf mehr Opfer durch die militant-islamistischen Taliban zurückzuführen, hatte es damals geheißen.

Die Zunahme fiel zeitlich mit den - dann zeitweise unterbrochenen - Gesprächen der USA mit den Taliban über eine politische Beilegung des langjährigen Konflikts zusammen. Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, hatte vor einer Woche mitgeteilt, er sehe die Gespräche für einen Frieden in Afghanistan auf einem guten Weg. US-Präsident Donald Trump hatte bei seinem Besuch in Afghanistan Ende November die Wiederaufnahme der im September abgebrochenen Gespräche mit den Taliban angekündigt.