Im polynesischen Inselstaat Samoa haben sich mittlerweile mehr als 5.000 Menschen mit Masern infiziert. Mindestens 73 Menschen sind seit November gestorben, wie das Gesundheitsministerium des Inselstaates am Montag mitteilte. Mehr als 90 Prozent der Verstorbenen seien Kinder unter drei Jahren, gab die Regierung bekannt.
Inzwischen sind den Angaben nach etwa 93 Prozent aller Samoaner gegen die Infektionskrankheit geimpft. Zu Beginn des Monats waren Teams aus Ärzten und Krankenpflegern von Haus zu Haus gegangen, um Inselbewohner zu impfen. Wer noch nicht immunisiert war, wurde gebeten, eine rote Fahne vor sein Haus zu hängen. Das kleine Land im Südwestpazifik mit seinen rund 200.000 Einwohnern hatte Mitte November den Notstand ausgerufen und Schulen und Universitäten geschlossen.
Masern sind extrem ansteckend. Die Viren kann man sich über winzige Speicheltröpfchen in der Luft einfangen - etwa in einem Raum, in dem sich ein Infizierter aufhält oder kurz zuvor aufhielt. Einige Tage danach breitet sich meist ein Ausschlag über den ganzen Körper aus. Bei etwa jedem zehnten Erkrankten kommt es zu Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Seltene Folge sind Gehirnentzündungen, die tödlich enden können.