Bei den schweren Unruhen im Iran im November sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International 304 Menschen ums Leben gekommen. Die linksgerichteten Volksmujaheddin sprachen am Montag sogar von mehr als 1.500 getöteten Demonstranten. Alleine in Teheran habe es mindestens 400 und in Kermanyah 320 Opfer gegeben.
Die exiliranische Oppositionsbewegung Nationaler Widerstandsrat Iran (NWRI) veröffentlichte weitere 28 Namen angeblicher Märtyrer und machte damit insgesamt 504 Namen Getöteter öffentlich. Die Regierung verweigere den Familien die Herausgabe der Leichen. Die Recherchen liefen weiter, hieß es.
Landesweite Proteste
Im Iran waren Mitte November landesweite Proteste gegen eine Erhöhung der Benzinpreise und die Rationierung von Kraftstoff ausgebrochen, gegen die iranische Sicherheitskräfte gewaltsam vorgingen. Nach offiziell unbestätigten Angaben gab es mehr als 1.000 Festnahmen - unter ihnen 180 "Rädelsführer", denen die Todesstrafe droht. Mit einer zeitweisen Internetblockade sorgte Teheran damals dafür, dass kaum Informationen, Bilder und Videos der Proteste verbreitet werden konnten.
Der Iran hat bereits Anfang Dezember die außerhalb des Landes veröffentlichten Opferzahlen kategorisch dementiert und als "absolut falsch" bezeichnet. Teheran hat allerdings bisher keine eigenen Zahlen genannt