Im seit Wochen von Buschbränden heimgesuchten Australien hat Premierminister Scott Morrison die Klimaschutzpolitik seiner Regierung verteidigt. Für die verheerenden Feuer seien mehrere Faktoren verantwortlich, sagte er am Donnerstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz in Melbourne. Einer davon sei der Klimawandel, hauptsächlich habe aber die Dürre im australischen Outback zu den Bränden geführt.
Währenddessen kämpften im südöstlichen Bundesstaat New South Wales am Donnerstag Hunderte Feuerwehrleute weiter gegen rund 130 Brände. Im Nordwesten der Hauptstadt Sydney gibt es eine rund 60 Kilometer lange Feuerfront, dort waren mehrere Brände in einem sogenannten Megafeuer aufgegangen. In der rauchverhangenen Stadt hatten am Mittwoch mehr als 20.000 Menschen dringende Maßnahmen zum Klimaschutz gefordert.
Morrison ist ein starker Befürworter der Kohleindustrie. Zuvor hatte er die Debatten über einen Zusammenhang zwischen den Buschbränden und dem Klimawandel als "nicht hilfreich" bezeichnet. Australische Wissenschafter dagegen gehen von einem deutlich gestiegenen Brandrisiko und einer Verlängerung der Brandsaison durch den Klimawandel aus. Seit Oktober haben die Brände bereits mehr als 2,7 Millionen Hektar Land zerstört, mindestens sechs Menschen kamen ums Leben. Große Hitze, Wind und trockene Böden erschweren die Löscharbeiten.