Bei den schweren Buschbränden in Australien sind nach Schätzung von Experten seit Oktober bereits mehr als 2.000 Koalas verbrannt. Bei einer Anhörung vor dem Parlament in Canberra äußerten sich Wissenschafter am Montag besorgt, dass durch die anhaltenden Feuer noch viele weitere Tiere sterben könnten.
Die Direktorin einer Koala-Klinik im Bundesstaat New South Wales, Cheyne Flanagan, sagte: "Wir haben schon einige Brände hinter uns, aber so etwas gab es noch nie. Es ist furchtbar. Und der ganze Sommer steht uns noch bevor."
Zusammen mit Kängurus gehören Koalas zu den bekanntesten Tieren, die nur in Australien heimisch sind. Die sogenannten Beutelsäuger leben vor allem in Bäumen. Dort bewegen sie sich kaum. Nach Angaben der Naturschutzorganisation Australia Koala Foundation (AKF) gibt es noch zwischen 43.000 und 100.000 Koalas. Normalerweise beginnt die Zeit der Buschbrände in Australien erst im Dezember. In diesem Jahr ging es jedoch schon im Oktober los.
Am Dienstag wird es "sehr gefährlich
Bei den schweren Buschbränden in Australien erwarten Experten an diesem Dienstag den nächsten dramatischen Höhepunkt. Es werde ein "sehr gefährlicher" Tag werden, sagte die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, am Montag. Meteorologen rechneten mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius sowie Trockenheit und Wind - ein Mix, der die Feuer weiter begünstigen dürfte.
Die Umstände seien zwar nicht so schlimm wie im vergangenen Monat, als in dem Bundesstaat der Notstand ausgerufen werden musste, sagte Shane Fitzsimmons von der örtlichen Feuerwehr. Vor allem aber sei die Nähe der Brände zu bewohnten Gebieten bedrohlich. Auch Richard Broome, Gesundheitsminister des Bundesstaates, rechnete mit einem "miesen Tag". Hitze und Rauch würden vor allem alte und kranke Menschen belasten, sagte er.
Seit Oktober haben die Buschbrände nach Angaben der Behörden rund 2,7 Millionen Hektar Land im Osten Australiens verbrannt. Rund 90 Feuer wüteten derzeit. Ein "Megafeuer" nordwestlich der Millionenmetropole Sydney, in dem vergangene Woche mehrere Brände aufgegangen waren, beschäftige weiter die Feuerwehr.