Der umstrittene und in Afrika weithin bekannte deutsche Evangelisten-Prediger Reinhard Bonnke ist am Samstag im Alter von 79 Jahren gestorben. Die internationale Missionsgemeinde "Christus für alle Nationen" mit Sitz in Frankfurt gab in einem Nachruf auf ihrer Internetseite den Tod ihres Gründers bekannt.
Bonnke, der in den USA lebte und sich als Wunderheiler präsentierte, sei "friedlich gestorben, umgeben von seiner Familie", schrieb seine Frau Anni im Online-Netzwerk Facebook. Bonnke besuchte den afrikanischen Kontinent erstmals in den 1960er Jahren und verfolgte laut der Website seiner Organisation jahrzehntelang eine Mission zur "Rettung Afrikas". Nach seiner Vorstellung sollte der Kontinent durch das "Blut Jesu Christi reingewaschen" werden. Er habe eine große Fangemeinde in Afrika gehabt und in den vergangenen Jahrzehnten 79 Millionen Menschen bekehrt haben, teilte seine Gemeinde mit.
Kritik traditioneller christlicher Kirchen
Mit seinen Behauptungen, Tote wieder auferstehen lassen sowie Taube, Blinde und behinderte Menschen heilen zu können, zog der Prediger die Kritik traditioneller christlicher Kirchen auf sich.
"Bonnkes Kreuzzüge in Nigeria, in Afrika und der Welt haben die Botschaft von Jesus Christus stark gemacht", schrieb dagegen der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari im Kurzbotschaftendienst Twitter.
1991 brach im muslimischen Norden Nigerias ein Aufstand aus, als der evangelistische Prediger einen möglichen Besuch ankündigte. Hunderte Menschen kamen bei den Unruhen ums Leben.