In Los Angeles hat am Dienstag der Prozess gegen Tesla-Chef Elon Musk wegen der Beleidigung eines britischen Höhlenforschers als "Pädo-Typ" begonnen. Musk war zu Prozessbeginn nicht anwesend, der Höhlenforscher Vernon Unsworth erschien hingegen persönlich.
Unsworth, der durch seine Beteiligung an der Rettungsaktion einer thailändischen Jungen-Fußballmannschaft weltweit Aufmerksamkeit erregt hatte, wirft dem Milliardär Verleumdung vor. Er hatte ein von Musk angebotenes Mini-U-Boot zur Rettung der Fußballmannschaft abgelehnt und als "PR-Trick" bezeichnet.
"Pädo-Typ"
Der Chef des US-Elektroautobauers Tesla setzte daraufhin eine Reihe von Twitter-Botschaften ab und nannte Unsworth unter anderem einen "Pädo-Typen". Später löschte Musk die Tweets wieder und entschuldigte sich. Allerdings legte er noch einmal nach und nannte den 64-jährigen Unsworth später einen "Kindervergewaltiger". Der Brite verklagte Musk daraufhin.
Musks Anwalt Alex Spiro sagte zu Prozessbeginn, sein Klient habe niemandem Schaden zufügen wollen. Er habe seine Worte in einem Anflug von Ärger geäußert und habe Unsworth keine Straftat unterstellen wollen. "Es sind scherzhafte, spöttische Tweets in einer Auseinandersetzung zweier Männer", sagte Spiro vor Gericht. Der Anwalt betonte, in Südafrika, wo Musk aufgewachsen ist, sei "Pädo-Typ" eine gängige Beleidigung. Dort stehe sie für "gruseliger, alter Mann".
Unsworths Anwalt Lin Wood bezeichnete Musks Äußerungen als "widerlich". Sie seien der Versuch, den Ruf seines Klienten zu beschmutzen. Er freue sich darauf, Musk unter Eid zu befragen und "zu sehen, wie die Geschworenen auf (seine) Verteidigungsstrategie reagieren", sagte Wood. Der Tesla-Chef könnte möglicherweise bereits am Dienstagnachmittag (Ortszeit) aussagen.