Rund zweieinhalb Millionen Hauskatzen sollen einer Studie der Universität Tilburgzufolge in den Niederlanden jährlich rund 140 Millionen Tiere töten. Insgesamt seien weltweit rund 367 Tierarten bedroht - und zwar von Katzen. Der Studie zufolge sollen diese auch dafür verantwortlich sein, dass Dutzende Vögel und Säugetiere bereits ausgestorben sind. "Sie vernichten heimische Arten, wie Vögel, kleine Säugetiere, Reptilien, Amphibien. Das ist breit gefächert", erklärt einer der Studienautoren, der Jurist Arie Trouwborst.
Trouwborst und sein Kollege Han Somson kommen in der Studie zu dem Schluss, dass die EU-Mitgliedstaaten laut geltendem Recht streunende und wilde Katzen kontrollieren müssten, wenn diese geschützte Arten bedrohen oder in geschützten Gebieten unterwegs sind. Zudem müssten sie den Einwohnern verbieten, ihre Hauskatzen im Freien herumlaufen zu lassen. Laut der Studie zählen Katzen nämlich zu den "gefährlichsten invasiven Arten".
Laut geltendem EU-Recht (internationale Biodiversitätskonvention von 1992, Vogelschutzrichtlinie der EU) dürften also Katzen gar nicht ohne Leine ins Freie. Keines der Länder komme der Verpflichtung derzeit allerdings nach, wie es weiter heißt. Geht es nach den beiden Studienautoren, sollte sich das - zumindest in den Niederlanden - bald ändern. Bei vielen wird diese Forderung auf wenig Gegenliebe stoßen.