Ein riesiger Schaumteppich bedeckt derzeit einen beliebten Strand der indischen Millionenstadt Chennai. Ahnungslose Kinder tummeln sich in dem Schaum und lassen sich von oben bis unten eingeschäumt fotografieren. Ärzte gehen allerdings davon aus, dass der Schaum Hautschädigungen hervorrufen kann.
Die Schaummassen ziehen sich über Kilometer hin. Schon in den vergangenen Jahren waren ähnliche Schaumansammlungen am berühmten Marina Beach zu beobachten, allerdings hat sich das Phänomen in diesem Jahr deutlich verstärkt.
Die Umweltschutzbehörde des Bundesstaates Tamil Nadu ließ Schaum-Proben nehmen. "Es steht fest, dass es für die Leute nicht gut ist, sich in den Schaum zu begeben", sagte der Wissenschaftler Pravakar Mishra vom Küstenforschungszentrum in Chennai. "Aber sie sehen die Risiken nicht."
Mit den Monsun-Regenfällen werden große Mengen Abwasser und Phosphat ins Meer gespült, darunter auch Waschmittel. Weniger als die Hälfte des Abwassers von indischen Städten wird in Kläranlagen aufbereitet. "Der Rest fließt ins Meer - und das ist das Ergebnis", sagte Mishra.
Bei einer Räumaktion der Strände von Chennai wurde kürzlich in zwei Stunden eine Tonne Müll eingesammelt.