Nach dem spektakulären Juwelenraub im Dresdner Grünen Gewölbe hat die Staatliche Kunstsammlung eine erste Bestandsaufnahme mitgeteilt. Demnach erbeuteten die Diebe aus einer Vitrine mit rund 100 Teilen insgesamt elf Objekte sowie Teile von zwei weiteren Stücken und eine Gruppe von Rockknöpfen. Dazu zählen Kostbarkeiten aus der Brillant- und Diamantrosengarnitur sowie dem Schmuck der Königinnen.
Das Brillantkollier der Königin Amalie Auguste ist unvollständig. Ihre große Brustschleife mit über 600 Brillanten ist ebenso gestohlen wie das Achselband mit dem "Sächsischen Weißen" Brillanten. Aus der Diamantrosengarnitur wurden u.a. ein Degen, Schuhschnallen, eine Hutagraffe und eine große Diamantrose entwendet.
Vier Täter beteiligt
Über den spektakulären Einbruch in die Schatzkammer hat die Polizei am Mittwoch weitere Details bekanntgegeben. Aus der Auswertung von Videomaterial geht hervor, dass vier Täter beteiligt waren. "Die Tatortarbeit gestaltet sich sehr aufwendig", heißt es im Polizeibericht unter Hinweis darauf, "dass die Einbrecher einen Pulverlöscher am Tatort entleerten, um Spuren zu verwischen".
Bisher seien bei der Sonderkommission insgesamt 205 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Sie würden ausgewertet und nach Priorität abgearbeitet. Aktuell würden Aufnahmen verschiedenerer Überwachungskameras untersucht.
Äußerst brutal vorgegangen
Die Einbrecher hatten am frühen Montag aus einer Vitrine des historischen Grünen Gewölbes kostbare Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten gestohlen. Die Täter waren im Schutz der Dunkelheit über eines der vergitterten Fenster in das berühmte Museum eingedrungen. Auf einem Überwachungsvideo sind zwei Täter zu sehen, von denen einer mit einer Axt auf eine Vitrine im Juwelenzimmer der Schatzkammer einschlägt.
Am Mittwoch hatte das Dresdner Residenzschloss erstmals nach dem Juwelendiebstahl wieder geöffnet. Der Andrang hielt sich in Grenzen: "Es sind weniger als normal nach dem regulären Schließtag", sagte eine Mitarbeiterin an der Kasse im Kleinen Schlosshof. Das Grüne Gewölbe bleibt noch geschlossen. In der barocken Schatzkammer der sächsischen Kurfürsten und Könige sind noch Kriminaltechniker am Werk, um Spuren zu sichern.
Hier noch einmal das Überwachungsvideo, das den Einbruch zeigt: