Der britische Prinz soll in die Sexaffäre rund um Jeffrey Epstein verwickelt sein. Seit seinem Interview mit der BBC zu dem Skandal hat er sich selbst unter Druck gesetzt.
Mittwochabend teilte der zweitälteste Sohn von Queen Elisabeth nun mit, dass er vorerst keine offiziellen Aufgaben für die Königsfamilie mehr wahrnehmen werde. Ihm sei klar geworden, "dass die Umstände meiner früheren Verbindung zu Jeffrey Epstein zu einer enormen Störung geworden sind für die Arbeit meiner Familie und die wertvolle Arbeit in den Organisationen und Vereinen, die ich mit Stolz unterstützt habe", schrieb Andrew. Er habe daher die Queen gebeten, "auf absehbare Zeit" von seinen Aufgaben zurücktreten zu dürfen. Die Königin habe ihm das gewährt.
Epstein, der sich in der Haft das Leben nahm, soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Eine dieser Frauen, Virginia Giuffre (damals noch Roberts), hat in jüngster Vergangenheit erklärt, dass sie im Alter von 17 Jahren drei Mal mit Andrew habe schlafen müssen. Sie beschrieb zudem detailliert die Umstände dieser Zusammenkünfte, die von Epstein und seiner Partnerin Ghislaine Maxwell, einer engen Freundin des Prinzen, organisiert worden sein sollen. Der Royal bestreitet das.
In seiner Twitter-Nachricht am Mittwochabend hatte Prinz Andrew seine Bekanntschaft mit Epstein bedauert - sie sei eine schlimme Fehlentscheidung gewesen.
In einem BBC-Interview am vergangenen Wochenende hatte Andrew versucht, sich zu rechtfertigen, geriet aber stattdessen noch stärker in die Kritik. Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit weckte unter anderem ein Brief seines ehemaligen Privatsekretärs an die Tageszeitung "Times", darin heißt es, Andrew habe Epstein Anfang der 1990er Jahre kennengelernt. Der Prinz hatte der BBC aber gesagt, er habe Epstein erstmals 1999 getroffen.