Papst Franziskus hat am Mittwoch zunehmenden Antisemitismus in der Welt verurteilt. "Das jüdische Volks hat viel gelitten in seiner Geschichte", sagte er bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom, in der er an die "Brutalität" des Holocausts erinnerte.
"Wir alle waren überzeugt, dass dies vorbei sei. Aber heute kommt hier und dort die Gewohnheit wieder auf, Juden zu verfolgen. Brüder und Schwestern, dies ist weder menschlich noch christlich. Juden sind unsere Brüder. Und sie werden nicht verfolgt. Verstanden?", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
In der vorigen Woche hatte ein Fall von Antisemitismus in Italien international Aufsehen erregt. Die italienische Holocaust-Überlebende Liliana Segre (89), Senatorin auf Lebenszeit, erhielt nach unzähligen anonymen Drohungen Polizeischutz.
Aufruf zur Beendigung der Gewalt in Burkina Faso
Vor dem Hintergrund wiederholter Anschläge in Burkina Faso hat Papst Franziskus indes zum Schutz von Menschenleben aufgerufen. Bei seiner Generalaudienz am Mittwoch in Rom appellierte er an Politiker und Religionsführer zu verstärkten Bemühungen um Dialog und Einheit in dem westafrikanischen Staat, wie Kathpress berichtete.
Zugleich gedachte Franziskus der Toten und Verletzten sowie der Vertriebenen und aller, "die unter diesen Dramen leiden". Vor einer Woche waren mindestens 37 Personen getötet und rund 60 verletzt worden, als ein Buskonvoi mit Mitarbeitern der kanadischen Goldmine Boungou im Osten des Landes in einen Hinterhalt geriet. Laut Medienberichten war es der dritte Angriff auf das Unternehmen innerhalb von 15 Monaten.
Seit 2015 verüben islamistische Milizen in Burkina Faso und in den Nachbarstaaten Mali und Niger regelmäßig Anschläge. Nach Angaben des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) sind fast eine halbe Million Menschen vor der Gewalt geflohen.