Der Präsident von Kärntens Nachbarregion Friaul-Julisch-Venetien,Massimiliano Fedriga, hat sich am Montag über die zunehmende Zahl von Migranten, die über die Balkanroute nach Italien gelangen, besorgt gezeigt. Vor allem über die italienisch-slowenische Grenze in Görz (Gorizia) seien in den vergangenen Wochen wieder zunehmend Asylwerber nach Italien gelangt, sagte Fedriga laut Medienberichten.

"Es war uns gelungen, die Zahl der illegalen Migranten, die Friaul versorgt, um 40,6 Prozent zu reduzieren. Doch jetzt nehmen die Migrantenankünfte wieder zu. Auch aus Kroatien bestätigt man uns, dass die Zahl der Migranten, die von Bosnien-Herzegowina das Land erreichen, wächst", klagte Fedriga, der der rechten Oppositionspartei Lega angehört.

Seit 1. Juli sind vier gemischte italienisch-slowenische Streifen im Einsatz. Polizisten aus den beiden Ländern patrouillieren zusammen an der Grenze nahe Triest und Görz. Auf slowenischer Seite - in Koper und Nova Gorica (Neu-Görz) - sind drei gemischte Polizeistreifen im Einsatz.

Der italienische Außenminister Luigi Di Maio kündigte an, dass er noch diese Woche eine Maßnahme zur Beschleunigung des Abschiebungsprozesses auf den Weg bringen will. Diese solle vor allem tunesische Migranten betreffen. Tunesier hätten kein Aufenthaltsrecht, da es sich nicht um Flüchtlinge, sondern um Wirtschaftsmigranten handle.

Der Außenminister kündigte an, "neue Rückführungsabkommen" mit Tunesien verhandeln zu wollen.