Zum Abschluss der internationalen Aktionswoche für den Klimaschutz haben in aller Welt Millionen Menschen demonstriert. Allein bei der Kundgebung im kanadischen Montreal unter der Führung der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg gab es am Freitag knapp eine halbe Million Teilnehmer. In Italien gingen eine Million Menschen auf die Straße, auch in Österreich waren die Zahlen beeindruckend.
Mehr als 65.000 Personen streikten österreichweit für besseren Klimaschutz, laut Organisatoren der Bewegung Fridays For Future waren es 150.000. Alleine in Wien gingen laut Exekutive rund 30.000 vor allem jugendliche Teilnehmer auf die Straße. "Wir sind überwältigt", sagte Aktivistin Veronika Winter, die von 80.000 Aktivisten sprach. In Innsbruck waren laut Angaben der Polizei 16.000 bis 18.000 Teilnehmer zu der Kundgebung gekommen. In Linz marschierten rund 9.000 Schüler, Lehrer sowie Eltern mit Kleinkindern vom Hauptbahnhof Richtung Innenstadt. Viel los war auch in Salzburg:In Graz kamen rund 8.000 Personen zu den Demos. In Klagenfurt waren es bis zu 800. Für Österreich bedeutete die "Earth Strike"-Veranstaltung einen neuen Rekord: Bei der ersten Klimaschutz-Demo im März waren 20.000 Personen auf die Straße gegangen.
In aller Welt wurde laut und lebhaft demonstriert:
Abschluss der Klima-Woche
Die Demonstrationen bildete das große Finale der internationalen Klimaschutzwoche "Week for Future". Bisher habe es im Rahmen der Streikwoche 6.383 Aktionen in 170 Ländern gegeben, berichtete die Klimaaktivistin Greta Thunberg. "Es ist unglaublich, auf diese Weise für eine gemeinsame Sache vereint zu sein", sagte sie vor den Demonstranten in Montreal. "Wenn die Leute an der Macht ihre Verantwortung nicht übernehmen, werden wir das tun", fügte die 16-Jährige hinzu.
Nach Angaben der Organisatoren nahmen knapp 500.000 Menschen an der Kundgebung teil. Die Polizei nannte keine Zahl, sprach aber von einer "historischen" Mobilisierung. Auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau mit seiner Frau und seinen Kindern sowie andere Parteichefs marschierten mit. Thunberg war aus New York mit einem Elektroauto angereist, das ihr der kalifornische Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger zur Verfügung stellte. Bei einer Pressekonferenz mit kanadischen Ureinwohnern sagte sie, dass Trudeau wie die meisten Staats- und Regierungschefs gegen die Erderwärmung "nicht genug tut": "Meine Botschaft an alle Politiker rund um die Welt ist die selbe. Hört einfach zu und handelt auf Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse."
Trudeau, der sich derzeit im Wahlkampf befindet, sagte zu Thunbergs Kritik: "Ich stimme mit ihr völlig überein. Wir müssen mehr tun." Trudeaus Image als Klimaschützer hat durch die Verstaatlichung der Trans-Mountain-Pipeline Kratzer bekommen, die aus Teersand gewonnenes Erdöl durch das halbe Land befördern soll.
Wutrede ging um die Welt
Thunberg hatte am Montag beim UN-Klimagipfel in New York eine Wutrede gegen die unzureichenden Klimaschutzmaßnahmen in aller Welt gehalten. "Ihr habt mit Euren leeren Worten meine Träume und meine Kindheit gestohlen", sagte die 16-Jährige mit den Tränen ringend. Statt der jungen Generation eine sichere Zukunft zu sichern, dächten die Politiker nur an "Geld und Märchen von ewigem Wachstum. "Wie könnt Ihr es wagen?"In Italien gingen diesen Freitag rund eine Million Menschen für den Klimaschutz auf die Straße. Allein in der Hauptstadt Rom und der Metropole Mailand im Norden des Landes folgten jeweils 200.000 Schüler dem Aufruf. In Deutschland wurde unter anderem in Berlin und Stuttgart demonstriert.
Weitere Kundgebungen gab es etwa in Madrid, den USA und Australien. In Neuseeland beteiligten sich laut Thunberg landesweit etwa 170.000 Menschen an den Klima-Demonstrationen. Vor dem Parlament in der Hauptstadt Wellington protestierten demnach etwa 40.000 Aktivisten.
In Chile, dem Gastgeberland der nächsten UN-Klimakonferenz im Dezember, versammelten sich zehntausende Demonstranten. Mit einem Transparent mit der Aufschrift "Die Zukunft ist jetzt" zogen rund 20.000 Demonstranten durch die Hauptstadt Santiago. In der