Einer der erfahrensten italienischen Bergführer hat vor den gravierenden Veränderungen am Mont Blanc durch den Klimawandel gewarnt. Er erkenne den Berg nicht wieder, sagte der 76-jährige Pietro Giglio in einem Interview der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Freitag).
"Bis vor kurzem war der Weg zum Gipfel auf italienischer Seite nicht viel anders als zu meiner Jugendzeit. Jetzt ist der Anstieg sehr steil, überall tauchen Felsen auf, die das Eis freigelegt hat. Weiter unten öffnen sich immer größere Risse schon zu Beginn der Saison", sagte Giglio, der den höchsten Berg der Alpen zum ersten Mal 1960 bestiegen hatte.
Absturz droht
Auf der italienischen Seite des Berges drohen wegen steigender Temperaturen Teile des Planpincieux-Gletschers abzustürzen. Die Gemeinde Courmayeur (Aostatal) hat daher zwei Straßen gesperrt. Nach italienischen Medienberichten bewegt sich der Gletscher bis zu fast einen Meter pro Tag talwärts. Rund 250.000 Kubikmeter Eis könnten abbrechen. Der 4.810 Meter hohe Mont Blanc (Monte Bianco) erhebt sich auf der Grenze zwischen Frankreich und Italien.