Die französische Staatsanwaltschaft hat im Fall des amerikanischen Unternehmers Jeffrey Epstein dessen Pariser Wohnung durchsuchen lassen. Auch in einer Modelagentur im 8. Arrondissement der französischen Hauptstadt habe es eine Hausdurchsuchung gegeben, bestätigte die Pariser Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Missbrauchsvorwurf

Epstein hatte sich am 10. August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen. Ihm war von der Staatsanwaltschaft der US-Metropole vorgeworfen worden, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der 66-jährige Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift. Einige Opfer stammten Medienberichten zufolge auch aus Frankreich. Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte Ende August Vorermittlungen eingeleitet und Mitte September einen Zeugenaufruf gestartet.

Die französischen Untersuchungen richteten sich nach Angaben der Justiz auf mögliche Straftaten, die auf französischem Staatsgebiet begangen worden sein könnten, sowie Vergehen, bei denen Opfer oder Täter französische Staatsbürger seien. Es ging demnach unter anderem um Vorwürfe der Vergewaltigung, der Vergewaltigung von Minderjährigen jünger und älter als 15 Jahre und der kriminellen Verschwörung zur Begehung von Straftaten.