In Mexiko sind sieben Polizisten offiziell beschuldigt worden, acht Menschen ermordet und den Vorfall als Schießerei mit Kriminellen getarnt zu haben. Ein Richter in Tamaulipas erließ Haftbefehl gegen die vier Frauen und drei Männer, wie die Generalstaatsanwaltschaft des nordöstlichen Bundesstaates am Montag (Ortszeit) mitteilte.
Neben Mord wird ihnen auch Amtsmissbrauch, Falschaussage gegenüber einer Behörde und Einbruch vorgeworfen. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass die Beamten am 5. September in der Stadt Nuevo Laredo an der Grenze zu den USA von Mitgliedern eines kriminellen Kartells in Armeeuniformen angegriffen worden seien. Es sei zu einer Schießerei gekommen, bei der die Gangster getötet wurden.
Entführt und erschossen
Später wurden im Fernsehen Videos gezeigt von Zeugenaussagen und aus Sicherheitskameras, die die lokale Menschenrechtsorganisation CDHNL gesammelt hatte. Diese legten nahe, dass die Polizisten die fünf Männer und drei Frauen aus ihren Wohnungen entführt, in Militäruniformen gekleidet und erschossen hatten. Anschließend sollen die Beamte den Tatort manipuliert haben, so dass es aussah, als seien die Opfer bei einer Schießerei mit der Polizei getötet worden.
Es ist nicht das erste Mal, dass mexikanischen Sicherheitskräften außergerichtliche Hinrichtungen im Rahmen des Kampfes gegen die Organisierte Kriminalität vorgeworfen werden. Vor drei Jahren wurde der Chef der mexikanischen Bundespolizei nach einem Bericht entlassen, demzufolge Bundespolizisten 22 mutmaßliche Mitglieder des Kartells Jalisco Nueva Generación erschossen hatten, als diese bereits gefasst waren.