Ein offizielles Treffen von Klima-Aktivistin Greta Thunberg und dem bekennenden Klimawandel-Skeptiker und US-Präsident Donald Trump gab es beim Klimagipfel der Vereinten Nationen nicht - aber schon ein kurzer und ungeplanter gemeinsamer Moment der beiden hat im Internet für Wirbel gesorgt.
Keine Notiz von Greta genommen
Ein Video, das mehrere TV-Sender wie BBC und ARD am Montag veröffentlichten, zeigt, wie Trump mit seiner Delegation hinter den Kulissen des Klimagipfels durch einen Gang des Hauptquartiers der Vereinten Nationen in New York läuft. Thunberg steht wenige Meter entfernt im selben Gang. Trump nimmt keine Notiz von der 16 Jahre alten Schwedin, während sie ihm mit ernster Miene hinterher schaut. Das Video wurde im Internet massenhaft verbreitet und kommentiert.
Thunberg hatte bei dem UN-Gipfel mit einem emotionalen und eindringlichen Appell zu mehr Engagement beim Klimaschutz aufgerufen. Trump hatte entgegen früherer Pläne überraschend doch an der Veranstaltung teilgenommen - kam aber zu spät, verpasste Thunbergs Rede und blieb auch nur wenige Minuten. Trump gilt als mächtigster Bremser beim Kampf gegen den Klimawandel.
Trump spottet über Greta
"Sie scheint ein sehr glückliches junges Mädchen zu sein, das sich auf eine strahlende und wundervolle Zukunft freut. So nett anzusehen!", twitterte Trump nach seinem kurzen Abstecher zum UN-Klimagipfel, bei dem er Greta keines Blickes würdigte. Dazu postete er die emotionale Rede Thunbergs.
Beschwerde bei der UNO
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Klima-Aktivistin Greta Thunberg für eine Beschwerde beim Kinderrechtausschuss der Vereinten Nationen gegen Frankreich, Deutschland und drei weitere Staaten kritisiert. Die jungen Aktivisten sollten sich auf diejenigen konzentrieren und Druck ausüben, die versuchten, Dinge zu blockieren, sagte Macron dem französischen Radiosender Europe1 am Dienstag.
Er habe nicht das Gefühl, dass das die französische oder die deutsche Regierung sei, so Macron. Thunberg und 15 weitere Jugendliche hatten zuvor eine Beschwerde bei den UN eingereicht. Darin erklärten sie, dass Frankreich, Deutschland, die Türkei, Argentinien und Brasilien nicht genug gegen den Klimawandel unternehmen und damit gegen die vor 30 Jahre verabschiedete UN-Kinderrechtskonvention verstoßen würden. Laut der Anwälte der Jugendlichen wurden die fünf Länder ausgewählt, weil sie die größten Umweltverschmutzer seien, die sich dem Beschwerdeverfahren für Kinder an den UN-Ausschuss angeschlossen haben.
Die Beschwerde ist aufgrund eines Zusatzprotokolls zur Kinderrechtskonvention möglich. Die Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 17 Jahren aus Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Indien, den Marshallinseln,Nigeria, Palau, Südafrika, Schweden, Tunesien und den USA werden dabei von einer Rechtsanwaltskanzlei unterstützt. Auch UNICEF unterstützt das Anliegen der Kinder, ist aber nicht offizieller Partner der Beschwerde.