Wegen des Verdachts schwerer Misshandlungen ihrer Tochter muss sich eine 44-Jährige seit Montag vor dem Landgericht Hannover verantworten. Laut Anklage soll die Frau das Kind im Alter zwischen sechs und sieben Jahren unter anderem mit einer Peitsche sowie Holzstücken geschlagen und es nachts in einer Hundetransportbox eingesperrt haben.

Zum Auftakt bestritt die Angeklagte einem Gerichtssprecher zufolge die Vorwürfe in einer ausführliche Aussage. Für den Prozess sind zunächst sechs weitere Termine bis Anfang Oktober angesetzt. Die Taten sollen sich vor zwei bis drei Jahren ereignet haben. Laut Anklage soll die Frau ihre Tochter als Strafe für aus ihrer Sicht "fehlerhaftes Verhalten" mehrfach gequält haben.

Unter anderem soll sie das Kind gezwungen haben, ein elektrisches Halsband für Hunde zu tragen und es in einem Waldstück ausgesetzt haben. Ihr wird schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen zur Last gelegt. Laut Anklage hat das heute neunjährige Opfer eine stark ausgeprägte Bindungsstörung infolge der seelischen Leiden.

Zum Auftakt schilderte die Mutter, die auch noch eine vierjährige Tochter hat, ausführlich ihren Lebensweg. Ihre große Tochter habe sich häufig Geschichten ausgedacht, die nicht stimmten, sagte die Angeklagte, die selbst bei Pflegeeltern aufgewachsen ist. Der Vater des Mädchens lebte nicht bei der Familie, soll aber in einem Fall das weinende, nur in Unterwäsche bekleidete Kind aus der verschlossenen Metallbox befreit haben. Gegen den Mann wird gesondert ermittelt. Beide Mädchen wurden nach Bekanntwerden der Vorwürfe vom Jugendamt in Obhut genommen.