An dem globalen Klimastreik in Australien haben sich nach Angaben der Veranstalter mindestens 300.000 Menschen beteiligt. Dies seien doppelt so viele wie beim vorherigen Protestmarsch, schrieben die Aktivisten von "FridaysForFuture" am Freitag auf Twitter. Es dürften demnach sogar noch mehr werden, weil ihnen am Nachmittag (Ortszeit) noch keine Teilnehmerzahlen aus allen Orten vorlagen.
Große Kundgebungen gab es unter anderem in Sydney und Melbourne. In der Stadt Alice Springs im Zentrum Australiens legten sich Hunderte Menschen demonstrativ auf den Boden und stellten sich tot. "Wir sind hier, um eine Botschaft an die Politiker zu senden und ihnen zu zeigen, dass es uns wirklich wichtig ist", sagte der 16-jährige Will Connor in Sydney. "Sonst werden wir keine Zukunft haben."
Auf den vom Steigen des Meeresspiegels bedrohten Inseln Vanuatu, den Salomonen und Kiribati starteten bei Sonnenaufgang Protestaktionen. Kinder sangen: "Wir sinken nicht, wir kämpfen." Auch in Österreich wollen sich am Freitag zahlreiche Gemeinden an der "Week for Future" beteiligen.
Rund um den Globus wollen sich Menschen am Freitag für verstärkte Anstrengungen zum Klimaschutz einsetzen. Eine der größten Kundgebungen findet in New York statt, wo am Montag zahlreiche Staats- und Regierungschefs zu einem Klimagipfel der UNO erwartet werden. An der Kundgebung in New York wird auch die schwedische Schülerin Greta Thunberg teilnehmen, die prominenteste Figur der neuen Klima-Bewegung.
Proteste in mehr als 2.600 Städten in fast 160 Staaten
Für die internationale Streikwoche, die am Freitag beginnt, haben Aktivisten schon Proteste in mehr als 2.600 Städten in fast 160 Staaten angekündigt. Die von Thunberg angestoßene Protestbewegung wird von Schülern und Studenten getragen. Sie fordern von der Politik mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderhitzung und die drohende Klimakatastrophe. Vor allem müsse gemäß dem Pariser Klimaabkommen die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit eingedämmt werden.
Auch in Österreich wollen sich am Freitag zahlreiche Gemeinden am Auftakt der internationalen Klimaschutzwoche "Week for Future" beteiligen. Als verbindende Aktion sollen alle teilnehmenden Gemeinden unter ihr Ortsschild den Zusatz "Für die Zukunft" anbringen und fotografieren.
"Earth Strike" am 27. September
Die "Week for Future" findet in mehr als 100 Ländern statt. Die Bewegung will damit auch den Druck auf die Teilnehmer des UNO-Klimagipfels in New York verstärken, ihre Ambitionen zu erhöhen. Höhepunkt sind internationale Großdemos zum "Earth Strike" am 27. September für mehr Klimaschutz. Auch in ganz Österreich werden dabei vor allem junge Leute auf die Straße gehen, es unterstützen aber auch mehr als 50 Organisationen die Proteste.
Beim ersten großen Klimastreik am 15. März gingen in Österreich mehr als 20.000 Schüler und Studenten auf die Straße. An einem Streik mit der "FridaysForFuture"-Bewegung und Thunberg am 31. Mai beteiligten sich in Wien 10.000 Personen.
Thunberg, die zurzeit in den USA ist, demonstriert seit vergangenem Sommer jeden Freitag - also meistens während der Schulzeit - für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Ihr Schulstreik hat weltweit Menschen zu Klimademonstrationen inspiriert.
Vor der Aktivistin liegen eine Reihe von Klimakonferenzen, Protesten und weiteren Terminen. Der Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York startet am 21. September, ihm folgt zwei Tage später der UNO-Klimagipfel mit Staats- und Regierungschefs vor der Generalversammlung.