Russland will seine Astronauten zum Schutz vor wilden Tieren mit einer neuen Pistole bewaffnen. Wie der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Mittwoch mitteilte, sollen sich die Astronauten in Zukunft mit dieser Spezialpistole schützen können, wenn sie in einem abgelegenen und dünn besiedelten Gebiet landen.
"Die Waffe wird bereits getestet", wurde Rogosin von der russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Laut Rogosin handelt es sich um eine moderne Version der in der Sowjetzeit entwickelten dreiläufigen Handfeuerwaffe TP-82. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass sie in eineinhalb Jahren Teil der Notfallausrüstung russischer Astronauten sein werde. Astronauten könnten damit in abgelegenen Gebieten Signalschüsse absetzen und sich vor wilden Tieren schützen.
Erstmals seit 2007
Der russische Kosmonaut Oleg Kononenko, der kürzlich von der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt war, hatte sich bereits am Dienstag zu den Plänen geäußert. Da Landungen in der Wildnis möglich seien, bräuchten die Soldaten ein "Spezialmesser, um sich einen Unterschlupf zu bauen, und eine Waffe wegen der wilden Tiere", sagte Kononenko. Die Pistole TP-82 war seit den 80er-Jahren Teil der Notfallausrüstung russischer Astronauten bei bemannten Weltraummissionen. 2007 war sie jedoch aus dem Überlebenspaket entfernt worden.