Nach einer rund 2.500 Kilometer langen Tour bis nach Australien musste er wochenlang aufgepäppelt werden. Doch nun ist der kleine Wanderer, ein Dickschnabelpinguinaus Neuseeland, kräftig genug, um in die Wildnis zurückzukehren. Mehr als zwei Monate verbrachte er in der Obhut des Zoos von Melbourne und konnte nun an einem Strand von Phillip Island vor der Küste Victorias ausgesetzt werden.
Der völlig entkräftete, einen halben Meter große Pinguin war im Sommer in der Nähe des australischen Badeorts Lorne aufgefunden worden. Er war derart untergewichtig, dass er mühsam wieder an Futter gewöhnt werden musste, wie der Chef-Veterinär des Zoos von Melbourne, Michael Lynch, berichtete. "Erst als er kräftig genug zum Schwimmen war, gewöhnten wir ihn auch wieder ans Wasser, um seine Muskeln aufzubauen", sagte Lynch.
Gefährdete Art
Dickschnabelpinguine sind bekannt dafür, dass sie auf der Suche nach Nahrung lange Strecken zurücklegen können. Manchmal halten sie sich so lange im Ozean auf, dass sich auf ihren Flossen Muscheln ansiedeln. Die Pinguine gelten als gefährdet, schätzungsweise 5.000 dieser Art leben noch in der freien Natur.
Lynch und sein Team versahen den kleinen Seevogel mit einem Mikrochip, bevor sie ihn am Strand aussetzten. Sie hoffen nun, dass er vielleicht sogar den weiten Weg zurück nach Neuseeland schafft. "Das ist ein hartes Leben draußen im Ozean, doch hoffen wir, er findet den Rückweg und wird irgendwann Nachwuchs zeugen", sagte Lynch. "Wir haben ihm jedenfalls jede Chance dazu gegeben."