Nantes war von den "Gelbwesten" als Hauptort der Proteste am Samstag ausgesucht worden, die Organisatoren hatten zu einer "nationalen Zusammenkunft" aufgerufen. Diesem Aufruf folgten sehr viel weniger Menschen als zum Höhepunkt der Proteste: Vor einem dreiviertel Jahr hatten Hunderttausende Franzosen demonstriert.
Steine aus Zug
Aus dem Zug heraus wurden am Nachmittag plötzlich Steine geworfen, Geschäfte verwüstet, Mülleimer in Brand gesetzt. Die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, setzte ihrerseits Tränengas ein. Auch in anderen französischen Städten wurde am Samstag demonstriert, so in der Hauptstadt Paris, wo mehrere hundert Menschen zusammenkamen.
Die "Gelbwesten" protestieren seit vergangenen November gegen die französische Regierung und soziale Ungerechtigkeit. Die Bewegung ist zersplittert und nicht zentral organisiert, die Themenpalette ist mittlerweile sehr breit. Häufig tragen die Demonstranten auch gar nicht mehr einheitlich die gelben Warnwesten, nach denen die Bewegung benannt ist - dieses Mal in Nantes zum Beispiel hatten viele von ihnen keine an.