Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität von Bologna in einer Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift "Scientific Reports". Die beiden Toten waren in der Spätantike Hand in Hand begraben worden. Bisher war es nicht möglich gewesen, das Geschlecht der beiden Toten zu bestimmen. Die Forscher gingen deshalb davon aus, dass es sich um einen Mann und eine Frau handelte. Eine neue Technik, bei der Proteine im Zahnschmelz analysiert werden, brachte nun zutage, dass es sich um zwei Männer handelt.
"Die beiden 'Liebenden' könnten Kriegskameraden oder Freunde gewesen sein, die bei einem Gefecht ums Leben kamen und deshalb im selben Grab begraben wurden", schreiben die Forscher um Professor Frederico Lugli. Es könne sich aber auch um Verwandte, möglicherweise Cousins oder Brüder, handeln.
Dass die beiden ein homosexuelles Liebespaar waren, sei unwahrscheinlich. Es könne zwar nicht ausgeschlossen werden, dass sie "tatsächlich verliebt waren", schreiben die Forscher. Doch es sei unwahrscheinlich, dass diejenigen, die sie begruben, "beschlossen, eine solche Bindung zu zeigen, indem sie ihre Leichen Hand in Hand positionierten".
Die Entdeckung könne "tiefgreifende Auswirkungen auf unser Verständnis der Bestattungspraktiken in der Spätantike Italiens haben", heißt es in der Studie. Mindestens ein halbes Dutzend Fälle ist bekannt, in denen Erwachsene händchenhaltend begraben wurden. Sie reichen bis in die Jungsteinzeit vor 8000 Jahren zurück. Es wird jedoch angenommen, dass es sich bei ihnen jeweils um die Überreste eines Mannes und einer Frau handelt.