Vor Dürre und Konflikten sind in diesem Jahr in Somalia bereits fast eine Viertelmillion Menschen geflohen. Zwischen Jänner und August hätten rund 248.000 Somalis ihr Zuhause verlassen müssen, teilte am Dienstag der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) mit. Die Zahlen kommen vom Protection and Return Monitoring Network (PRMN) - einem vom NRC und dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) geleiteten Netzwerk.
Die Menschen seien "gefangen in einem Teufelskreis aus Konflikt, Unsicherheit und Dürre", sagte Victor Moses, der Leiter des NRC in Somalia. "Die Krise in Somalia ist ein perfekter Sturm aus natürlichen und menschengemachten Faktoren und wird rapide schlimmer."
Keine Lebensgrundlage mehr
Das Land am Horn von Afrika ist seit Jahrzehnten instabil. Große Gebiete im Süden und im Zentrum des Landes werden von der Terrorgruppe Al-Shabaab kontrolliert und in anderen Teilen kommt es oft zu Konflikten zwischen Clans. Zudem gibt es immer wieder Dürreperioden. In diesem Jahr etwa kam der erste Regen sehr spät und war unregelmäßig, wie das UN-Nothilfebüro mitteilte. Dies habe zu einer sehr schlechten Getreideernte geführt.
Die meisten Menschen auf dem Land in Somalia sind Kleinbauern oder Viehhirten. Wenn wegen Dürre die Ernte ausfällt oder das Vieh stirbt, verlieren die Menschen ihre Lebensgrundlage.