Der menschenähnliche russische Roboter Fedor hat seinen rund zweiwöchigen Einsatz im Weltall beendet. Eine unbemannte Sojus-Raumkapsel mit dem Roboter an Bord startete am Freitagabend von der Internationalen Raumstation ISS aus in Richtung Erde, wie in einer Liveübertragung der russischen Weltraumbehörde Roskosmos zu sehen war.

Die Sojus MS-14 soll laut Roskosmos in der Nacht zum Samstag auf dem russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan landen.

Mit Fedor hatte Russland erstmals einen humanoiden Roboter ins Weltall geschickt. Sein - in Russland häufiger - Name ist auch die Abkürzung für "Final Experimental Demonstration Object Research" (Abschließende experimentelle Demonstration der Objektforschung). Der Roboter mit der Typennummer Skybot F850 ist 1,80 Meter groß und 160 Kilogramm schwer.

Ein Roboter für alle Fälle

Fedor ahmt Bewegungen nach und lernt auf diese Weise menschliche Handlungsabläufe wie etwa das Öffnen einer Wasserflasche. Auf der ISS trainierte er nach Angaben russischer Medien, solche Aufgaben auch bei der dortigen geringen Erdanziehungskraft auszuführen. Langfristig soll der Roboter riskante Aufträge im Weltraum wie etwa Außeneinsätze übernehmen.

Die Raumkapsel war Ende August erst beim zweiten Versuch an der ISS angedockt. Außer dem Roboter Fedor hatte sie wissenschaftliche und medizinische Ausrüstung, Medizin, Lebensmittel und Hygieneartikel für die sechs Besetzungsmitglieder der ISS geladen. Normalerweise fliegen bei solchen Transporten Astronauten mit, dieses Mal sollte aber bei einem unbemannten Flug ein neues Notfallrettungssystem getestet werden.

Nicht der erste Roboter seiner Art

Bereits 2011 hatte die US-Weltraumbehörde NASA einen humanoiden Roboter in den Weltraum geschickt. Dieser Robonaut 2 wurde 2018 zurückgeholt, nachdem technische Probleme aufgetreten waren. Japan hat seit 2013 den Roboter Kirobo auf der ISS. Er kann sogar Gespräche führen - allerdings nur auf Japanisch.

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