Auch in Frankreich häufen sich die Übergriffe gegen Feuerwehrleute und Sicherheitskräfte. Die Regierung stattet die Feuerwehr deshalb testweise mit Body-Cams aus, wie das Innenministerium am Donnerstag in Paris mitteilte. Mithilfe der sichtbar getragenen Kameras sollen Angriffe verhindert oder zumindest schneller aufgeklärt werden. Bei der französischen Polizei sind die Kameras bereits im Einsatz.

Vor rund einem Jahr hatte ein psychisch kranker Angreifer einen 27-jährigen Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Pariser Großraum tödlich mit einem Messer verletzt. Mit den Body-Cams würden solche Risiken zwar nicht beseitigt, aber zumindest verringert, sagte Innenminister Christophe Castaner bei einem Besuch in einer Wache in Saint-Denis nördlich von Paris.

Der Test mit den kleinen, am Körper getragenen Kameras läuft bis 2022. Zunächst soll die Pariser Feuerwehr-Brigade ausgestattet werden, deren Mitglieder dem Militär angehören.

Der Plan stößt nicht überall auf Zustimmung: Ein Sprecher der größten französischen Feuerwehrgewerkschaft sprach von "Augenwischerei". In Problembezirken könnten die Kameras die Stimmung bei schwierigen Einsätzen noch anheizen, warnte er.